Der FC Parsdorf soll ein besseres Trainingsgelände erhalten. Der Gemeinderat ging nun den planungsrechtlich nächsten Schritt dafür.
Die Erweiterung der Trainingsanlage steht schon seit 2017 im Raum. Es soll unter anderem ein zusätzlicher Kunstrasenplatz sowie Umkleideräume errichtet werden, um die Spielkapazität zu erhöhen und die gemeinsame Nutzung der Räumlichkeiten mit der Mittagsbetreuung in der Grundschule aufgeben zu können.
Dafür soll die Wiese direkt neben der Grundschule nicht mehr genutzt werden und dafür gleichzeitig im Norden des aktuell größten Trainingsplatzes ein Kunstrasenplatz entstehen. Bereits 2019 wurde im Gemeinderat ein erstes Konzept vorgestellt: unter anderem benötigte der Verein, der dieses Jahr mit dem FC Anzing fusionierte, nach eigenen Angaben unter anderem Umkleideräume und Duschen für Mannschaften, Schiedsrichter sowie einen Gemeinschaftsraum.
Um die Erweiterung durchzuführen erwarb die Gemeinde Vaterstetten vor gut 2 Jahren eine Fläche von gut 23.500 Quadratmetern von der Stadt München. Nun beschloss der Gemeinderat die Änderung des lokalen Flächennutzungsplanes. Bislang sind die Flächen der Landeshauptstadt für die landwirtschaftliche Nutzung und nicht für den Sport vorgesehen.
Inzwischen liegt auch eine konkretere Planung des Sportvereins vor: Neben dem Kunstrasenplatz ist hier unter anderem auch ein sogenannter „Pumptrack“, also eine hügelige Mountainbikestrecke, die auch von Scooterfahrern und Skateboardern genutzt werden kann, vorgesehen. Ob die Planung in diesem Umfang kommt, ist fraglich: so bezeichnete sie Axel Weingärtner (Grüne) sie als „ordentlich aufgeblasen“. Maria Wirnitzer (SPD) zeigte sich erstaunt über die konkretisierte Planung durch den Verein. Zwar sei man sich einig, dass etwas passieren müsse, doch die Erweiterung könne „kein Wunschkonzert“ des Vereins sein. Man müsse sich die Frage stellen, ob man sich dies leisten könne, so die zweite Bürgermeisterin, die einen Ausbau in der gewünschten Form als „sehr unrealistisch“ betrachtete.
Ein Grundsportangebot sei wichtig, betonte Wirnitzers Fraktionskollegin Cordula Koch. Auch Benedikt Weber (CSU) findet „gut, dass was passiert“. Ohnehin sei die auf gut 3 Millionen Euro geschätzte Planung nur ein „Traum, ein absolutes Wunschkonzert“, so Bürgermeister Leonhard Spitzauer, für den auch eine Schrittweise Umsetzung in Frage kommt. „Mein Vorschlag wird sicher nicht diese Variante sein“, so der Kämmerer Markus Porombka.
Dass die aktuelle Situation nicht zufriedenstellend ist, stellte Georg Kast von der Verwaltung fest. Die Verhältnisse mit den Umkleiden im Schulhaus seien im landkreisweiten Vergleich sehr schlecht, sie seien „allerräudigst“ und „unzumutbar“. Man habe lange keine Unterhaltskosten zahlen müssen. Für ihn ist ein Kunstrasenplatz die richtige Wahl: im Vergleich zu einem Rasenplatz koste dieser nur ein paar hunderttausend Euro mehr, im Gegenzug könne man Kinder das ganze Jahr über ausbilden – das mache „auf jeden Fall Sinn“, die Kinder profitierten „in jeder Art und Weise“.
Da es sowieso nur um die Änderung des Flächennutzungsplans ging war das Ergebnis der Abstimmung im Gemeinderat einig. Die lange Debatte über die konkrete Ausgestaltung sei an dieser Stelle ein „vollkommener Krampf“, so Roland Meier (FW), der die Änderung des Flächennutzungsplan als „gutes Zeichen für Parsdorf“ bezeichnete. Wie genau die Umgestaltung aussieht wird demnächst diskutiert und beschlossen werden – die rechtlichen Grundlage der Flächennutzung wurde durch den positiven Beschluss geschaffen.