Seit vielen Jahren wird über einen Radweg zwischen Purfing und Baldham Dorf diskutiert. Gerade im Bereich der Kreuzung mit der Kreisstraße kommt es immer wieder zu Unfällen. Hier soll eine Querungshilfe entstehen, um die Stelle sicherer zu machen. Die Gemeinde erkundigte sich jüngst beim Landratsamt, wie die Stelle – zuletzt geschahen gleich drei Unfälle binnen lediglich sechs Wochen –sicherer gemacht werden soll, eine entsprechende Antwort steht noch aus.
Im Grundstücks- und Bauausschuss wurde nun am Dienstag, 22. Oktober, die Aufstellung eines Straßenbebauungsplans beschlossen. Der nächste Schritt für den Bau des 6,5 Meter breiten Fuß- und Radwegs, der in 1,5-Meter-Entfernung zur bestehenden Straße realisiert werden soll. „Es ist wichtig, hier einen verkehrssicheren Radweg zu haben“, so Brigitte Littke, Leiterin des Bauamtes.
Bis zur eigentlichen Umsetzung dauert es noch, man spricht von einer „mittelfristigen Umsetzung“, ohne konkreten Zeitplan, außer, dass es maximal 10 Jahre dauern soll. Die Aufstellung der Planung ist erst der erste Schritt, nun nehme der Plan „seinen Lauf“.
Eigentlich könnte es auch schneller gehen, doch für den Bau muss die Gemeinde zunächst Grundstücke erwerben – viele Eigentümer seien zu einem Verkauf bereit, doch da wären noch zwei Grundbesitzer – ansässig wohl außerhalb des Gemeindegebiets – „die nicht mitmachen wollen“, so Bürgermeister Leonhard Spitzauer. Den „zwei Querulanten“ drohe nun die Besitzeinweisung – quasi eine Enteignung. Da sich auf Gesprächsbasis kein Ergebnis herbeiführen lasse, sei der Beschluss „ein Signal, dass wir es ernst meinen“.
Stefan Ruoff (Grüne) wies nochmals auf den Baumbestand entlang des geplanten Streckenverlaufs hin. Hier achtet die Verwaltung darauf, alte Bäume möglichst zu schützen, doch offenbar können nicht alle Eichen gerettet werden: die Abwägung, die Strecke an Bäumen vorbei zu bauen, müsse auch wirtschaftlich getroffen werden. Zudem wäre mehr Grundeigentum betroffen – was wiederum zusätzliche Besitzeinweisungen mit sich brächte: „Ich glaube nicht, dass das das Recht hergeben wird“, so Leonhard Spitzauer.
Gute Aussichten gibt es auf eine Förderung des Freistaats: Von 3 Millionen Euro Gesamtkosten ging die Gemeindeverwaltung aus, 75 Prozent davon könnten vom Freistaat im Rahmen des Programms „Stadt und Land“ übernommen werden, denn die Fuß- und Radverbindung würde nach Fertigstellung Teil des bayerischen Radverkehrsnetzes werden. Für den nächsten Schritt, der die Erstellung verschiedener Gutachten sowie die Bauleitplanung erhält, sind 62.000 Euro veranschlagt.
Für die Aufstellung des Bebauungsplanes stimmte der Ausschuss mehrheitlich, mit Gegenstimmen von Klaus Willenberg (FDP) und Roland Meier (FW).