Wechsel in der SPD Fraktion im Haarer Gemeinderat: Ingrid Fäth, „eine Frau der Tat“, gibt nach 27 Jahren ihr Mandat an Martin Metzger ab.
Über 10.000 Stunden hat Ingrid Fäth in den Sitzungssälen der Ge-meinde Haar verbracht. Diese Stundenzahl würde sich vervielfachen, rechnete man die Zeit mit ein, die sie in Gedanken, Wort und Tat für ihre Heimatkommune aufgewendet hat. Und das alles im Ehrenamt. Jetzt hat die 75-jährige SPD-Frau beschlossen, ihren Sitz im Gemeinderat für die jüngere Generation freizumachen. Martin Metzger zieht ins Gremium ein.
Es sind vor allem die sozialen Belange der Menschen, die Ingrid Fäth im Fokus hat – und zwar schon weit bevor ihr 1996 die Haarer das Mandat für den Gemeinderat gegeben haben: Man kannte sie aus der Nachbarschaftshilfe, dort war Ingrid Fäth in der Vorstandschaft tätig, insgesamt 16 Jahre. Von Beginn an war die Dreifach-Mama und mittlerweile Oma von acht Enkelkindern auch beim Haarer Tisch aktiv. Doch damit endete ihr unermüdliches Engagement nicht: Sie besuchte jahrzehntelang die meisten gemeindlichen Termine und Veranstaltungen, hat sich Zeit genommen, die Gemeinde zu repräsentieren. Ingrid Fäth ist eines der Haarer Gesichter, das man kennt.
Dank aus allen Fraktionen
„Du warst immer da, eine Frau der Tat, die immer angepackt hat“, brachte es Haars Bürgermeister Andreas Bukowski bei der Verabschiedung auf den Punkt. Auch die Abschiedsworte der Fraktionsvorsitzenden waren wertschätzend und herzlich. Man verliere eine aktive Sozialpolitikerin, die sich bei allen Differenzen immer für das gute Miteinander eingesetzt habe, betonte Mike Seckinger für die Grünen-Fraktion. Dietrich Keymer (CSU) würdigte Ingrid Fäth als „Kollegin der leisen Töne ohne künstliche Aufregung“ und Peter Siemsen (FDP) bedankte sich für das positive Lebensgefühl, das Ingrid Fäth immer mit anderen geteilt habe.
Fäths soziales Engagement bleibt Haar erhalten
Die scheidende Gemeinderätin war sichtlich gerührt von all dem Lob. Doch so ganz sieht sie ihre Aufgabe noch nicht als beendet an, auch wenn sie versuchen möchte, ein Leben ohne aufwändiges Ehrenamt zu leben. „Im sozialen Bereich werde ich weiterhin meine Antennen ausfahren“, verspricht sie. Die Belange ihrer Gemeinde und der Menschen werden ihr immer wichtig bleiben. Ihr kompakt vorgetragener Rückblick auf all das, was sie in den fast drei Jahrzehnten für Haar mitdiskutiert und mitentschieden hat, ist wahrlich beachtlich. Darauf sei sie durchaus stolz, sagte die engagierte Frau.
Platz gemacht für einen Jüngeren
„Es war dir immer wichtig, die Jüngeren zu fördern. Und auch heute machst du Platz für einen Jüngeren“, sagte der SPD- Fraktionsvorsitzende Thomas Fäth in der Abschiedsrunde, bevor seine Mutter ihren Stuhl im Sitzungssaal unter anhaltendem Applaus freimachte. Platz nahm dort Martin Metzger. Auch der 56-jährige Nachrücker in der SPD-Fraktion ist alles andere als ein Unbekannter.
Martin Metzger stammt aus einer alteingesessenen Salmdorfer Familie und war im Jahr 2011 eines der zwölf Gründungsmitglieder des Vereins d’Salmdorfer, dem er bis heute vorsteht. In dieser Funktion liegen Martin Metzger das bayerische Kulturgut und die Traditionen am Herzen, genauso wie der dörfliche Zusammenhalt und das soziale Engagement. Neben dem Brauchtum hat der zweifache Familienvater aber auch ein Faible für das Moderne: Als IT-Architekt ist auch die digitale Welt sein Zuhause. Und er hat ein besonderes Augenmerk auf die Jugend und die jungen Erwachsenen in Haar – denn deren Zukunft liegt ihm am Herzen.