Gut besucht war der Fachtag zum Thema Kinderschutz, den KoKi –Netzwerk frühe Kindheit und das Katholische Kreisbildungswerk Ende September im Offenen Haus der AWO in Vaterstetten veranstaltet haben. Florian Robida, Leiter des Kreisjugendamtes Ebersberg, eröffnete den Fachtag vor knapp 70 Fachkräften aus der Jugendhilfe und dem Bildungs- und Gesundheitswesen, die mit Familien mit Säuglingen und Kleinkindern arbeiten. Der Jugendamtsleiter betonte, dass Kinderschutz eine „Kultur
des Hinsehens“ voraussetze. Jeder trage Verantwortung dafür, dass Kinder gewaltfrei aufwachsen und sich bestmöglich entwickeln und entfalten könnten. Ebenso wichtig sei eine „Kultur des Miteinanders“. „Die Kinder- und Jugendhilfe ist zur bestmöglichen Erfüllung ihrer Aufgaben auf die Unterstützung anderer Leistungssysteme angewiesen, vor allem des Gesundheitsbereichs“, betont Robida. Elisabeth Mützel, Professorin und Leiterin der Bayerischen Kinderschutzambulanz am Institut für Rechtsmedizin der LMU München zeigte in ihrem Vortrag unterschiedliche Erscheinungsformen körperlicher und sexueller Gewalt an Babys und Kleinkindern auf. Zudem erklärte die Ärztin, wie die Bayerische Kinderschutzambulanz Fachkräfte sowohl beim Erkennen einer möglichen Kindeswohlgefährdung als auch beim Vorgehen dagegen unterstützen kann. Im zweiten Vortrag veranschaulichte Diplom-Sozialpädagogin Alexandra Schreiner-Hirsch von der Geschäftsstelle des Deutschen Kinderschutzbunds LV Bayern die Bedeutung und Auswirkung von psychischer Gewalt gegen Kinder. Sie stellte Präventionsmaßnahmen zu gewaltfreier Erziehung zuhause und im KiTa-Alltag vor. KoKi ist ein präventives Angebot des Kreisjugendamtes, das Schwangeren und Familien mit Kindern von null bis drei Jahren Beratung und Unterstützung bietet. Mehr dazu im Internet unter
www.kreisjugendamt-ebersberg.de in der Rubrik „Präventive Jugendhilfe/KoKi“.