Wie viele Personen die Ausstellung „Der Haushalt meiner Oma“ am vergangenen Wochenende (5.&6.) im Bürgerhaus Harthausen genau besuchten, wurde nicht festgehalten, „aber wir waren sehr zufrieden über das Interesse“, so Vorstand Josef Karl. Das Haus war bei den Öffnungszeiten immer gut besucht. Nicht nur Ortsansässige, sondern auch Gäste aus den umliegenden Ortschaften ließen sich die Gelegenheit für einen Besuch nicht entgehen. Der Harthauser Heimatkreis hatte sich wieder etwas Interessantes einfallen lassen und schließlich unter dem Motto „Der Haushalt meiner Oma“ eine Ausstellung auf die Beine gebracht.
Aus diesem Grunde räumten die Harthauser ihre Keller und stellten Haushaltsgeräte und Utensilien sowie Möbel aus vergangener Zeit zur Verfügung. Es waren auch einige Exponate und Schmuckstücke dabei, die viele Besucher noch nie gesehen, geschweige davon gehört hatten – denn in unserer modernen und technischen Zeit werden diese schlichtweg nicht mehr benötigt.
Dem Gast wurde beim Eintreten im Bürgerhaus der Eindruck vermittelt, er befände sich in einem großen Kaufhaus, Mitte des vorigen Jahrhunderts.
Die Vorstandschaft und Mitglieder sorgten für die Bewirtung. Es konnte zwischen einem reichlichen Kuchenbüfett, Weißwürste und Getränke gewählt werden. Karl war es sehr wichtig zu erwähnen, dass Kuchen und Torten von den Harthausern selbst gebacken und dem Verein kostenlos zur Verfügung gestellt wurden.
Josef Karl und Kassier Rolf Katzendobler, welcher auch als Heimatchronist ehrenamtlich tätig ist, erklärten auf Wunsch Interessenten bis ins kleinste Detail die Schmuckstücke. Man hörte auch des Öfteren, wie Ältere ihren Nachkommen die einzelnen Geräte beschrieben und wie sie damit gearbeitet haben. Erfreulich ist, dass viele Ausstellungsstücke den Verein überlassen wurden und somit weiterhin dem Heimatkreis zur Verfügung stehen.
Gut über die Hälfte des 135 Mitglieder starken Vereins besuchte die Jahreshauptversammlung am Montagabend. Beim Harthauser Heimatkreis sind auch 32 Auswärtige Vereinsmitglieder aktiv. Vorstand Josef Karl, der sich sichtlich freute, dass alle Sitzgelegenheiten belegt waren, konnte auch Bürgermeister Klaus Korneder und seinen Vaterstettener Amtskollege Georg Reitsberger begrüßen, die auch beide dem Verein angehören. Zwei Bürgermeister, seien sicherlich für einen Verein wertvoll, so Karl.
Aus dem Munde vom Kassier Rolf Katzendobler war zu hören, dass der Verein jetzt wieder finanziell besser als im Vorjahr dasteht. Kurzgefasst: Die Einnahmen überwiegen die Ausgaben. Positiv war auch der Verkauf der Ortschronik zu vermelden, der wieder zugenommen hat. Bei Bedarf kann man sich hierfür an die Vorstandschaft wenden. Die Revisoren Hans Keller und Arnd Christl lobten die Führung der Kasse, sodass die Entlastung der Vorstandschaft eine reine Formsache war. Als Nächstes stand die Wahl der Vorstandschaft auf der Tagesordnung. Kurz und schmerzlos, geschickt mit Pointen, führte Wahlleiter Günter Guttenberger per Akklamation die Wahl durch. „Wir haben Erfahrung, wie man eine Wahl schnell über die Bühne bringt“, erklärte Guttenberger und außerdem wartet bereits das Essen. Der Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Gewählt auf weitere zwei Jahre wurden Vorstand Josef Karl, Stellvertreterin Irmgard Karg, Schriftführerin Irmgard Voglsinger und Kassier Rolf Katzendobler.
In Hollywood haben sie einen Oskar, in Harthausen dagegen haben sie eine Eule. Und so überreichte der Vorstand Irmgard Karg und Sibylle Christl für die beste Darstellung der Küchen und Haushaltsgeräten neben einem Präsent eine handgeschnitzte Eule. Die Beiden waren für die Aufteilung der Ausstellungsgegenstände zuständig.
Großen Anklang fand auch ein Film von Herbert Baumann über das Backen in Harthausen, den dieser 1980 aufgenommen hat. Die Mutter des Vorstandes zeigte, wie sie für ihre Familie eigenes Brot backt. Auch heute wird auf dem Seilhof noch das Brot selbst gebacken. Die Schwiegertochter, eingeweiht in Rezept und Herstellung führt diese Tradition fort. Für seinen Film, den Baumann damals auf Super 8 drehte und jetzt digitalisierte bekam er ein dickes Lob von der Versammlung. In seinen Ausblick wies Karl auf die Veranstaltungen in diesem Jahr hin. So findet an Josefi ein Gottesdienst mit einem Chor der Landfrauen in der St. Ottilienkirche Möschenfeld statt. An Karfreitag und Karsamstag wird in der St. Andreaskirche das Heilige Grab errichtet. Ein Ausflug nach Weiherlinden steht an und am 1. Advent ist Adventsingen in der Kirche mit anschließendem gemütlichem Beisammensein im Bürgerhaus. Auch plant Karl zu Beginn nächsten Jahres eine Krippenausstellung. Nach zwei Stunden und keinen weiteren Fragen an die Vorstandschaft, konnte die Versammlung beendet werden. Zum Essen gab es im Übrigen wieder Saure Zipfel – Das traditionelle Essen des Heimatkreises.