Über 200 ukrainische Flüchtlinge haben bei der Volkshochschule Vaterstetten in den vergangenen
Monaten erste Deutschkenntnisse erworben. Nur einen Monat nach Kriegsausbruch richtete die VHS
Ende März ad hoc bereits die ersten Kurse ein. So entstanden bis Mitte Mai insgesamt zwölf Gruppen
mit jeweils 15-20 Teilnehmenden in Vaterstetten, Neukeferloh, Poing, Anzing und Pliening. Den
Unterricht übernahmen erfahrene Deutschdozentinnen der Volkshochschule, aber auch
Ukrainerinnen mit Deutschstudium und Lehrerfahrung. Die Kurse stellten die Kursleitungen vor eine besondere Herausforderung – nicht nur wegen der Größe, sondern auch wegen des unterschiedlichen Bildungshintergrunds und der Altersspanne der Teilnehmenden „von 12 bis 80“, wie eine Deutschdozentin berichtete. Um optimale Fortschritte zu ermöglichen, wurden die Kurse zunehmend differenziert und so gab es bald speziell zugeschnittene Angebote für Lerner und Lernerinnen ohne Kenntnisse des lateinischen Alphabets, für Fortgeschrittene mit guten Englischkenntnissen oder auch für Familien, die gemeinsam mit ihren Kindern eher spielerisch den Einstieg in die neue Sprache fanden.
Die Kurse waren zunächst kostenlos. Ziel war nach Angaben der VHS auch, die Gastfamilien möglichst
schnell und unbürokratisch dadurch zu entlasten, dass deren „Schützlinge“ in Alltagssituationen
schneller und besser allein zurechtkommen. Mit Ausnahme einzelner Spenden konnte jedoch keine
Finanzierung gefunden werden, so dass eine Verlängerung nur gegen eine – wenn auch moderate –
Kursgebühr möglich war. Manche Gruppen bleiben sogar im kommenden Herbst weiterbestehen,
allerdings werden die Kurse dann in das Semesterprogramm eingegliedert und auch für andere
Teilnehmende geöffnet.
Quelle: Amparo Garcia / adobestock