Nach mehrmaligem Verschieben, war es nun doch endlich soweit: der Kabarettist Josef Brustmann konnte mit seinem Programm “Das Leben ist kurz – kauf die roten Schuh” vergangenes Wochenende im Bürgerhaus Neukeferloh auftreten. „Wir haben uns echt bemüht, dass die Veranstaltung genau heute stattfindet; zum letzten Mal 2G/3G und Maskenpflicht nochmal so richtig genießen” witzelte Kulturgut Grasbrunn zu Beginn und leitete mit dem Zitat: „mein Lebenslauf wird immer länger, mein Leben immer kürzer“ auf den Gast Josef Brustmann über. Gemäß seinem Zitat hat Josef Brustmann dann auch viel zu erzählen aus seinem von früh an sehr musikalischem Leben. Er ist aufgewachsen bei Wolfratshausen, unter ständigem Singen, Musizieren und Lärmen einer Vielzahl größerer Geschwister; er ist das achte von neun Kindern. Trotz der einfachen Verhältnisse fühlte er sich nie arm, wie er erzählt und er schwärmt u.a. von seiner sehr naturbezogenen Kindheit an der Isar. Mangels eines Fernsehers „haben wir uns unsre Unterhaltung selber machen müssen“. Aus dieser Einfachheit zog er seinen ganz eigenen Reichtum, was auch in seiner Musik zum Ausdruck kommt. Dazu braucht ́s nichts als nur ein Instrument oder vielerlei Instrumente, denn die Bühne ist voll davon. Bekannt und erfolgreich wurde Josef Brustmann mit dem Bairisch Diatonischen Jodel-Wahnsinn.
Seit 2004 steht oder sitzt er nun solo auf der Bühne, schaut zurück, aber auch auf die heutige Zeit; bringt seine Botschaften auf den Punkt ohne dabei laut zu werden und trifft dennoch sicher den Kern; hintergründig ohne „früher war alles besser“. Er beobachtet Überflüssiges im Überfluss wohin man schaut. So erzählt er, wie gerne seine Frau Schuhe kauft, weil sie im Schrank z.B. ein rotes Twinset hat, zu dem genau diese roten Schuhe
passen, obwohl sie schon etliche rote hat; dabei begründet sie so lange bis er zu ihr sagt:
„das Leben ist kurz – kauf die roten Schuh“. Das Publikum lauscht den G ́schichten, die Josef Brustmann in seiner gewinnenden bescheidenen Art erzählt, den g ́scherten Liedern, den einfachen alten Volksliedern und starken Texten und wie soll ́s anders sein – alles im bayrischen Dialekt.
Und AC/DC auf der Zither….dem ist nix mehr hinzuzufügen, außer dass er 2015 den Sonderpreis des Deutschen Kabarettpreises verliehen bekam. (kgg)