Seit nunmehr drei Jahren gibt es in Ingelsberg die Mikrofarm von Lukas Höger, auf der sich jeder als Hobby-Gärtner versuchen kann, in dem er sich eine Parzelle mietet und sie nach seinen eigenen Vorstellungen bewirtschaftet. Seit diesem Jahr ist Lukas mit zwei weiteren Ideen am Start und hat sein Angebot erweitert: zum einen kann man Baumpatenschaften für Obstbäume übernehmen – zum anderen hat sich der 26-Jährige in die artgerechte Haltung von Schweinen eingearbeitet und ist seit diesem Sommer stolzer Besitzer von neun Schweinen.
“Die Mietgärten wurden super angenommen, so dass ich dadurch viele Leute angezogen habe, die großen Wert auf qualitativ hochwertige Lebensmittel legen. In meinem Hofladen biete ich daher zusätzlich Eier, Milch, Joghurt, Kartoffeln, Äpfel und Birnen an und dann kam die Idee auch Fleischprodukte ins Sortiment aufzunehmen”, erklärt Lukas seine Pläne.
Gleich der Probelauf war ein Erfolg
Im Sommer kamen die ersten Tiere, nach einem Jahr akribischer Planung, aus Freising zu Lukas auf den Ingelsberg, wo sie sich jetzt seit gut vier Monaten sauwohl fühlen. Da die Freilandhaltung zahlreichen Auflagen von Veterinäramt und Naturschutzbehörde unterliegt, hatte Lukas zahlreiche Gänge zum Landratsamt zu bewältigen. “Für mich kam aber von Anfang an keine Stallhaltung in Frage, daher hab ich die Bürokratie gerne auf mich genommen. Dieses Jahr war es erst mal ein Probedurchlauf, der aber genau so wie geplant funktioniert hat, dass ich für nächstes Jahr zwei Mastdurchgänge plane.” In diesem Jahr sind zwei Wochenenden anvisiert, an denen das Fleisch jeweils freitags und samstags abgeholt werden kann. Für 2024 sind dann Termine im Juli und im November vorgesehen. “Mit der Direktvermarktung und der Transparenz bei der Herstellung will ich es schaffen, so gute Lebensmittel zu produzieren, dass die Käufer auch bereit sind, dafür etwas mehr zu bezahlen, da sie einfach auch sehen, wie gut die Tiere hier gelebt haben”, so Lukas.
Patenschaft für Obstbäume
Eine weitere Neuerung im Angebot der Mikrofarm ist die Patenschaft, die man für Obstbäume übernehmen kann. Dafür hat Lukas Höger rund um die Mietäcker und das Freilaufgehege der Schweine gut 200 Obstbäume gepflanzt. Um nicht tonnenweise in ein paar Jahren Obst vermarkten zu müssen, hat der Ingelsberger sich überlegt, Baumpatenschaften für die Pflanzen zu vergeben: “Man wird sozusagen Abonnent von einem Baum und bekommt für einen jährlichen Beitrag dann anteilig von mir Obst, das man selber ernten kann, oder bei mir abholt.”
Neben Äpfel, Birnen und Zwetschgen wachsen am Ingelsberg auch Mirabellen, Pfirsiche, Süß-und Sauerkirschen sowie Wahlnüsse. “Ich habe auch zahlreiche so genannte “alte Sorten” angebaut. Die werden von Menschen, die unter Lebensmittelunverträglichkeiten leiden, oft besser vertragen, als die herkömmlichen Sorten, die es im Supermarkt gibt.” Wer sich für die Schweine, die Baumpatenschaften oder auch die Miet-Parzellen interessiert, findet alle Informationen im Internet oder auf Instagram oder wendet sich direkt an Lukas über info.mikrofarm@gmail.com.