Ein Sturz auf der Skipiste in Markbachjoch in der Wildschönau in Tirol ist der Grund dafür, dass Rosa und Ernst Arnold am gestrigen Montag (17. Juli) ihre Eiserne Hochzeit feiern konnten. Mit 92 und 98 Jahren wohnen die beiden seit 2021 in der Gemeinde Vaterstetten, in einem Apartment im Wohnheim St. Korbinian. Sie können sich aber auch nach all den Jahren noch sehr gut an ihre erste schicksalhafte Begegnung im Schnee erinnern. „Das war fast schon ein Kennenlernen wie im Kinofilm“, erzählt Ernst Arnold. „Sie war auf der Piste gestürzt, ich war sofort zu Stelle und habe sie aufgehoben.“ Ernst Arnold brachte Rosa zum Arzt. „Auf dem Weg dorthin stand dann plötzlich ein Schild ‚Zum Standesamt’. Ich musste so lachen und konnte mir eine entsprechende Bemerkung nicht verkneifen“, gesteht Rosa, die Ernst zum Abschied an diesem Tag noch zuflüsterte: „Du besuchst mich aber schon, gell?“
Das tat Ernst nur zu gerne und dem Kennenlernen auf der Piste folgten mehrere Treffen in München, wo die beiden damals lebten. Rosa Arnold studierte Betriebswirtschaft und machte darin auch ihren Doktor – Ernst Arnold schloss sein Studium ebenfalls mit dem Doktortitel ab und war dann am Goethe-Institut tätig. 1958 wurde schließlich in der St. Anna Kirche in München geheiratet und nach der Hochzeit in Regensburg ein Haus gebaut. Beruflich bedingt lebte die Familie aber auch einige Jahre im Ausland, unter anderem in Rom und Genua. „Als meine erste Tochter Ursula kam, habe ich aufgehört zu arbeiten“, erinnert sich Rosa zurück. „Da gab es dann keine Pause mehr“, ergänzt Ernst lachend. Es folgten drei weitere Kinder: Markus, Stephan und Susanne. Mittlerweile hat das Jubelpaar auch 14 Enkel von denen sechs ebenso wie die älteste Tochter Ursula, in Israel leben. „Dort haben wir inzwischen sogar sechs Urenkel. Ab und zu bekommen wir Besuch aus Israel“, freut sich das Paar, das nach 65 Ehejahren ein eingespieltes Team ist. „Den Mann befehlen lassen und die Frau macht dann doch das, was sie selbst für richtig hält“, gibt Dr. Rosa Arnold als Tipp allen Paaren mit auf den Weg. „Brav sein gehört auch dazu“, ergänzt Dr. Ernst Arnold und lacht.
