Anfang Februar dieses Jahres wurden die Kerzen, Blumen und Geschenke an der Abbiegung Münchner Straße / Blumenstraße in der Gemeinde Haar entfernt. Sie würden das Unfallrisiko erhöhen, behaupten Spezialisten. Jetzt hat sich die Familie des verunglückten Jungens mit der Gemeinde geeinigt und es wurde der gewünschte Baum, eine Eberesche, vom Bauhof gepflanzt.
Am 13.11.2014 ereignete sich an dieser Stelle einer der dramatischsten und bewegendsten Unfälle der Gemeinde Haar. Der 13-jährige Christoph wird am Nachhauseweg von seiner Schule, dem Ernst-Mach-Gymnasium Haar, mit seinem Fahrrad unverschuldet von einem LKW beim Abbiegen erfasst und stirbt noch an der Unfallstelle. Die bis heute tief betroffenen Angehörigen, Freunde und Schulkameraden brachten seit diesem Tag unermüdlich und aus starkem Mitgefühl und Trauer ihre Kerzen, Blumen, kleine Geschenke und Wünsche an diesen Ort. Das sei zu gefährlich für den Autoverkehr, behaupten die Verkehrsspezialisten und gaben der Gemeinde Haar die Empfehlung, die angesammelten Erinnerungen und Mitleidsbekundungen zu entfernen. Dies geschah dann auch, in Absprache mit der Familie, und es wurde am 01.02. alles Angesammelte abgeräumt. In mehreren persönlichen Gesprächen mit Haars Bürgermeisterin Gabriele Müller, die sich um diesen tragischen Unfall persönlich engagiert, hat man sich auf die Einpflanzung eines Baumes zur Erinnerung geeinigt und mit ihr den Platz für den geplanten Baum festgelegt. Die Kosten übernimmt in so einem Fall gerne die Gemeinde Haar. Eine Eberesche, die im Herbst orange Beeren trägt, in der Lieblingsfarbe des verstorbenen Christoph, sollte es nach Wunsch der Eltern sein. Andrea Linzmaier von der Gemeinde Haar, zuständige Umweltreferentin, organisierte den Baum und pflanzte ihn gestern (13.04.) zusammen mit ihrem Mann, ebenfalls Mitarbeiter des Bauhofs Haar, an dem ausgewählten Platz in der Nähe der Unfallstelle. „Ich werde sie noch anpflocken und immer gut gießen und pflegen“, meinte Linzmaier und ergänzt „ das ist das Mindeste, was mein Mann und ich bei solch einer schlimmen Sache machen konnten“. Gerne hätte die Familie von Christoph noch ein extra gefertigtes Eisenkreuz an der Unglücksstelle aufgestellt. Dieses steht auch bereits fertig zuhause. Aber das wurde seitens einer Psychologin von KIT als nicht wünschenswert erklärt, da Kinder dadurch Todessehnsucht bekommen könnten. Jetzt darf noch ein kleiner Stein mit Aufschrift „Christoph“ unter den Baum gelegt werden.