Beliebt und gut besucht sind die zwei Tage (8. und 9.10.) am Reitsberger Hof. Es gab noch nie so viele Stände und die Aussteller sind mehr als zufrieden. Wir sprachen mit einigen von ihnen. Und wer noch Zeit und Muse hatte, ging über die Straße auf den Töpfermarkt am Sportgelände. Mindestens 70 Stände warteten auch da auf die Besucher.
Märkte gehören einfach zum Herbst und in Vaterstetten zum Reitsberger Hof. Wenn das Wetter noch mitspielt, dann erfreut sich Jung und Alt an dem bunten Angebot, guter Verpflegung, am Treffen von Freunden und Bekannten und dem vielseitigen Kinderprogramm, Ponyreiten für 2 Euro inklusive.
„Der Samstag ist der bessere Tag, am Sonntag haben wir fast keine Ware mehr“, so Christiane Arens vom Hand-Werk-Kunst (Wolle-Filz-Keramik) aus Velden, Landkreis Landshut. Das 10.Mal ist sie dabei und geht sonst auf maximal vier Märkte. Sie findet, dass hier in Vaterstetten einfach die Leute eine gute Stimmung mitbringen und über Kunstverständnis verfügen. Hier gibt es Besonderheiten, die auf anderen Märkten nicht zu finden sind. Zusammen mit Maria Kiebelspeck präsentiert sie als Hobby und aus Spaß ihre Puppen, Figuren und gefilzten Objekte. „Wir haben Stammkunden, vor allem bei unseren selbstgemachten Türkränzen. Und Windlichter hatte ich 15 dabei, die sind gleich weggegangen“, freut sie sich.
Wir bummeln weiter und landen bei Anja Froelian. Sie ist Spezialistin für Wolle und betreibt ein Fachgeschäft in Waldtrudering „Wolle und Schönes“ in der Wasserburger Landstraße 250. Es ist für Sie das erste Mal beim Wollmarkt und sie hat es nicht bereut. „Uns besuchen liebe Kunden, aber auch alte haben wir wiedergewonnen“, so Froelian. „Für den Markt haben wir nur besondere Sortimente mitgenommen, denn es gibt einen Umbruch bei Wolle. Ausgefallene Qualität ist gefragt und am häufigsten werden Tücher gestrickt.“ Wir fassen ein Knäuel aus einem Sonderprojekt „Manos del Uruguay“ an, kuschelweich und sehr fein. Natürlich ist alles handgefärbt und handsigniert von der Frauen in Uruguay. Der Preis liegt bei 19,50 Euro für 100g und ein Strang reicht für einen selbstgestrickten Schal oder ein Tuch. Die teuerste Wolle am Stand ist „Traumseide“, reine Maulbeerseide zum Preis von 29,50 Euro pro 100g. Jeden Donnerstag (15 bis 17 Uhr) ist Stricktreff im Laden, da kann jeder umsonst vorbeischauen und ratschen, stricken und Tipps abholen. Anleitungen werden auch gerne ausgegeben. Über viele Strickbegeisterte würde sich Anja Froelian am 5.November freuen, denn da wird für Weihnachten gearbeitet und für die Schuhkarton-Aktion. Eine Anmeldung ist ratsam (www.wolleundschoenes.de)
Unser nächster besuchter Stand ist die Designmanufaktur aus dem schwäbischen Pfullingen. Cornelia Pikal ist einfach nur begeistert „Dieser Markt ist ein Highlight, das Publikum ist das Nonplusultra, mit Freude an der Wolle und hoher Sachkenntnis“, so schwärmt sie. „Es sind nicht nur Einheimische da, auch viele Besucher sind zum ersten Mal hier.“ Bereits das dritte Jahr ist sie dabei und äußert sich sehr lobend über die Veranstalter: „Es stimmt alles, man kann es nicht besser machen.“ Katharina Steindlmüller vom Arbeitskreis Wollmarkt Vaterstetten der Vereinigung der Bayerischen Milchschafhalter e.V. schaut immer mal wieder vorbei und erkundigt sich, ob alles in Ordnung ist. Eine Kundin aus Baldham kommt zum Bezahlen einer Filzjacke zurück zu Cornelia Pikal. Sie durfte das auserwählte Teil kurz mit nachhause nehmen und zum Dirndl anprobieren. Schon ist das Kleidungsstück gekauft und die Kundin freut sich: „Die haben mir einfach so die Weste mitgegeben, ohne Anzahlung, nur auf Vertrauen“.
Auch Bürgermeister und Hofbesitzer Georg Reitsberger äußert sich zufrieden über den Wollmarkt und geht zu den frischgeschorenen Schafen im Auslauf. Der Schafscherer ist da und zeigt den faszinierten Kindern wie es funktioniert. Ein Passant meint zwar „ein Geheimtipp ist dieser Markt nicht mehr“, denn mit über 10.000 Besuchern ist er zum Publikumsmagnet geworden und die Mengen drängen sich durch die Gänge.
Der Sohn des Hofes berichtet stolz, dass dieses Jahr noch ein Weihnachtsmarkt auf dem Programm steht: 10. und 11.12. (am 3.Advent) im Innenhof. Ein handwerklicher Christkindlesmarkt mit Musik und etwas ganz Besonderem: Einer lebenden Krippe. Wer am Wollmarkt noch kein Geschenk gefunden hat, kann nochmal vor Weihnachten beim Reitsberger Hof vorbeischauen.
Hier ein paar Impressionen vom Wollmarkt Vaterstetten (alle Fotos: B304.de):