Die Wiesn-Neuheiten 2024

von Leon Öttl

Morgen heißt es wieder: O’zapft is! Bis zum 6. Oktober lädt das Oktoberfest zu einem Besuch ein – mit vielen Neuheiten, die der Öffentlichkeit beim gestrigen traditionellen Rundgang mit Vertretern von Stadt, Wirten und Schaustellern, vorgestellt wurden. Zum zweiten Mal dabei: der Zirkuswagen der Vaterstettener Landlust auf der Oiden Wiesn.

Für Sicherheit ist gesorgt

Gleich zu Beginn des Rundgangs betonte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Wir werden dafür sorgen, dass die Wiesn so sicher ist, wie es nur geht“. Dafür habe man die Ordnerzahl erhöht, erstmals werde mit Metalldetektoren am Einlass kontrolliert, um die Mitnahme von Messern zu verhindern. Zudem würde mehr stichprobenartig abgetastet werden, was zu längeren Einlasszeiten an den Eingängen führen könnte – dafür bat Reiter um Verständnis.

Zahlreiche neue Fahrgeschäfte

Wer die Stimmung nicht nur im Bierzelt genießen möchte kommt bei den neuen Fahrgeschäften voll auf seine Kosten. Etwa beim „Hupferl“, einem hüpfenden und sich drehenden Fahrgeschäft aus 1987. Wer sich nicht ausreichend festhält, sorgt für Gaudi bei den Zuschauern.

Gut festhalten heißt es im Hupferl aus den 1980ern Foto: Leon Öttl / B304.de

Ganz modern – als Kontrast zur Institution Schichtl – ist das „Laser Pix“, ein Fahrgeschäft, bei dem man aktiv mitmachen kann. Mit Laserpistolen schießt man auf über 100 Zielscheiben. Besonders gute Schützen erhalten am Ende eine Medaille – das bietet „Suchtpotenzial“, wie der Betreiber des Fahrgeschäfts sagt. Die Inspiration kam ihm bei einem Besuch im Disneyland Paris.

Im Pix wartet ein interaktives Erlebnis auf die Gäste Foto: Leon Öttl / B304.de

Nichts für Oberbürgermeister Reiter ist das bis zu 50 Kilometer schnelle „Kick Down“: „da werd ich sicher zuschauen“. Die Attraktion bietet eine Kombination dreier Bewegungsabläufe von fünf freischwingenden Gondeln.

Schausteller Maik Landwermann stellt sein Fahrgeschäft vor Foto: Leon Öttl / B304.de

Weiter beim 12D-Kino – in „12 Dimensionen“ wird hier eine Vielzahl verschiedener Filme gezeigt – in 3D, hinzu kommen 9 verschiedene Effekte wie Schnee und Seifenblasen. So fühlt man sich „live dabei“

3, 9 oder gleich 12 Dimensionen? Die Filmvorführung der anderen Art soll das Publikum in Staunen versetzen Foto: Leon Öttl / B304.de

Wer es lieber gemütlich angehen will ist beim „Grand Carousel“ im traditionellen Stil richtig. Auf zwei Etagen erwarten die Fahrgäste Gondeln und Pferde, die in einer einer Stilmischung aus Barock, Rokoko und Renaissance gestaltet sind. Dank Elektromotor bewegt sich das Karussell klimaneutral und emissionsfrei.

Von regem Medieninteresse wird die Fahrt von OB Reiter mit Wiesnchef Baumgärtner begleitet Foto: Leon Öttl / B304.de

Nass wird es bei der neuen „Jim & Jasper’s“ Wildwasserbahn. Gut 100.000 Liter Wasser werden pro Minute durch die Anlage gepumpt – bei heißem Wetter sicherlich eine Erfrischung.

350.000 Liter fasst die neue Wildwasserbahn Foto: Leon Öttl / B304.de

Auch auf der Oden Wiesn wartet eine Neuheit: ein Holzpfosten-Scooter, wie man ihn aus den 60ern und 70ern kennt. Schausteller Richard Müller will so ein Stück Schaustellergeschichte bewahren. Gebaut wurde die Attraktion um 1950, ehe sie 2010 restauriert wurde. Der Fahrpreis beträgt 1,50€ je Fahrt.

Richard Müller in einem seiner historischen Autoscooter-Fahrzeuge Foto: Leon Öttl / B304.de

Trinkwasserspender verdoppelt

Großer Beliebtheit erfreute sich im Vergangenheit das neue Angebot der Stadtwerke: kostenlose Wasserspender. Aufgrund der Nachfrage hat man nun auf 10 Spender aufgestockt – doppelt so viele wie bislang. Sie sind quer über das Gelände verteilt und meist an den Toilettenhäuschen zu finden, zudem gibt es einen Spender gegenüber des Olympia Looping am Weißbierkarussell der Familie Fahrenschon. Plastikflaschen bis 0,5 Liter dürfen auf das Festgelände mitgenommen werden.

Freuen sich über die Nachfrage bei den Trinkwasserspendern: Oberbürgermeister Dieter Reiter und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner Foto: Leon Öttl / B304.de

Oide Wiesn mit neuem Haupteingangauch Landlust dabei

Auf die Oide Wiesn kommt man nun über einen neuen Haupteingang auf Höhe des Museumszeltes. Der alte Eingang beim Riesenrad dient nur noch für den Wiedereinlass. Am besten eignet sich die Anfahrt mit der U3 und U6 bis zur Poccistraße. Der Eintrittspreis beträgt 4 Euro ab 15 Jahren. Erstmals können in diesem Jahr Tickets vorab über München Ticket erworben werden, an drei Kassen gibt es die Möglichkeit zur bargeldlosen Bezahlung.

Auf dem nostalgischen Oktoberfest ist dieses Jahr zum zweiten Mal auch Vaterstetten mit der „Landlust“ von Anna und Christoph Link vertreten. Im restaurierten Zirkuswagen von 1970 bietet das Team traditionelles Schmalzgebäck, dazu Kaffee, heiße Schokolade, Saft und Bio-Limo an. Den beliebten „Zirkus Spritz“ gibt es ebenfalls wieder, sowie – neu auf der Karte: Kaiserschmarrn.

Wieder mit dabei: Die Landlust-Wirte Christoph und Anna Link, hier im letzten Jahr mit OB Dieter Reiter (Foto: Leon Öttl / B304.de)

Neues Zelt

Für die wohl größte Aufregung im Vorfeld des Festes sorgte ein Rechtsstreit – nachdem die Landeshauptstadt einem neuen Festwirt den Zuschlag erteilte, klagte das Herzkasperlzelt, das der neuen „Boandlkramerei“ weichen musste gegen die Entscheidung – vergeblich.

Bei der Boandlkramerei handelt es sich um ein Musikantenzelt, auf dessen Bühne altbekannte Künstlerinnen und Künstler der Volksmusikszene stehen. Auch noch unbekannte neuere Gruppen sind dabei. Im Festzelt wird Augustiner-Bier ausgeschenkt. Optisch soll das Zelt an ein altes Wirtshaus erinnern.

Foto: Leon Öttl / B304.de

Wiesn-Besuch auch virtuell

Neu und inklusiv ist das Projekt „vr4kids“. Es ermöglicht vor allem Kindern und Jugendlichen mit Handicap einen virtuellen Wiesn-Besuch. Das Projekt wurde kürzlich mit dem German Mittelstand Innovation Award ausgezeichnet.