Morgen heißt es wieder: O’zapft is! Bis zum 6. Oktober lädt das Oktoberfest zu einem Besuch ein – mit vielen Neuheiten, die der Öffentlichkeit beim gestrigen traditionellen Rundgang mit Vertretern von Stadt, Wirten und Schaustellern, vorgestellt wurden. Zum zweiten Mal dabei: der Zirkuswagen der Vaterstettener Landlust auf der Oiden Wiesn.
Für Sicherheit ist gesorgt
Gleich zu Beginn des Rundgangs betonte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Wir werden dafür sorgen, dass die Wiesn so sicher ist, wie es nur geht“. Dafür habe man die Ordnerzahl erhöht, erstmals werde mit Metalldetektoren am Einlass kontrolliert, um die Mitnahme von Messern zu verhindern. Zudem würde mehr stichprobenartig abgetastet werden, was zu längeren Einlasszeiten an den Eingängen führen könnte – dafür bat Reiter um Verständnis.
Zahlreiche neue Fahrgeschäfte
Wer die Stimmung nicht nur im Bierzelt genießen möchte kommt bei den neuen Fahrgeschäften voll auf seine Kosten. Etwa beim „Hupferl“, einem hüpfenden und sich drehenden Fahrgeschäft aus 1987. Wer sich nicht ausreichend festhält, sorgt für Gaudi bei den Zuschauern.
Ganz modern – als Kontrast zur Institution Schichtl – ist das „Laser Pix“, ein Fahrgeschäft, bei dem man aktiv mitmachen kann. Mit Laserpistolen schießt man auf über 100 Zielscheiben. Besonders gute Schützen erhalten am Ende eine Medaille – das bietet „Suchtpotenzial“, wie der Betreiber des Fahrgeschäfts sagt. Die Inspiration kam ihm bei einem Besuch im Disneyland Paris.
Nichts für Oberbürgermeister Reiter ist das bis zu 50 Kilometer schnelle „Kick Down“: „da werd ich sicher zuschauen“. Die Attraktion bietet eine Kombination dreier Bewegungsabläufe von fünf freischwingenden Gondeln.
Weiter beim 12D-Kino – in „12 Dimensionen“ wird hier eine Vielzahl verschiedener Filme gezeigt – in 3D, hinzu kommen 9 verschiedene Effekte wie Schnee und Seifenblasen. So fühlt man sich „live dabei“
Wer es lieber gemütlich angehen will ist beim „Grand Carousel“ im traditionellen Stil richtig. Auf zwei Etagen erwarten die Fahrgäste Gondeln und Pferde, die in einer einer Stilmischung aus Barock, Rokoko und Renaissance gestaltet sind. Dank Elektromotor bewegt sich das Karussell klimaneutral und emissionsfrei.
Nass wird es bei der neuen „Jim & Jasper’s“ Wildwasserbahn. Gut 100.000 Liter Wasser werden pro Minute durch die Anlage gepumpt – bei heißem Wetter sicherlich eine Erfrischung.
Auch auf der Oden Wiesn wartet eine Neuheit: ein Holzpfosten-Scooter, wie man ihn aus den 60ern und 70ern kennt. Schausteller Richard Müller will so ein Stück Schaustellergeschichte bewahren. Gebaut wurde die Attraktion um 1950, ehe sie 2010 restauriert wurde. Der Fahrpreis beträgt 1,50€ je Fahrt.
Trinkwasserspender verdoppelt
Großer Beliebtheit erfreute sich im Vergangenheit das neue Angebot der Stadtwerke: kostenlose Wasserspender. Aufgrund der Nachfrage hat man nun auf 10 Spender aufgestockt – doppelt so viele wie bislang. Sie sind quer über das Gelände verteilt und meist an den Toilettenhäuschen zu finden, zudem gibt es einen Spender gegenüber des Olympia Looping am Weißbierkarussell der Familie Fahrenschon. Plastikflaschen bis 0,5 Liter dürfen auf das Festgelände mitgenommen werden.
Oide Wiesn mit neuem Haupteingang – auch Landlust dabei
Auf die Oide Wiesn kommt man nun über einen neuen Haupteingang auf Höhe des Museumszeltes. Der alte Eingang beim Riesenrad dient nur noch für den Wiedereinlass. Am besten eignet sich die Anfahrt mit der U3 und U6 bis zur Poccistraße. Der Eintrittspreis beträgt 4 Euro ab 15 Jahren. Erstmals können in diesem Jahr Tickets vorab über München Ticket erworben werden, an drei Kassen gibt es die Möglichkeit zur bargeldlosen Bezahlung.
Auf dem nostalgischen Oktoberfest ist dieses Jahr zum zweiten Mal auch Vaterstetten mit der „Landlust“ von Anna und Christoph Link vertreten. Im restaurierten Zirkuswagen von 1970 bietet das Team traditionelles Schmalzgebäck, dazu Kaffee, heiße Schokolade, Saft und Bio-Limo an. Den beliebten „Zirkus Spritz“ gibt es ebenfalls wieder, sowie – neu auf der Karte: Kaiserschmarrn.
Neues Zelt
Für die wohl größte Aufregung im Vorfeld des Festes sorgte ein Rechtsstreit – nachdem die Landeshauptstadt einem neuen Festwirt den Zuschlag erteilte, klagte das Herzkasperlzelt, das der neuen „Boandlkramerei“ weichen musste gegen die Entscheidung – vergeblich.
Bei der Boandlkramerei handelt es sich um ein Musikantenzelt, auf dessen Bühne altbekannte Künstlerinnen und Künstler der Volksmusikszene stehen. Auch noch unbekannte neuere Gruppen sind dabei. Im Festzelt wird Augustiner-Bier ausgeschenkt. Optisch soll das Zelt an ein altes Wirtshaus erinnern.
Wiesn-Besuch auch virtuell
Neu und inklusiv ist das Projekt „vr4kids“. Es ermöglicht vor allem Kindern und Jugendlichen mit Handicap einen virtuellen Wiesn-Besuch. Das Projekt wurde kürzlich mit dem German Mittelstand Innovation Award ausgezeichnet.