Kalabrien, ganz im Süden Italiens: mildes Klima mit rekordverdächtigen 320 Sonnentage im Jahr, ideal für unbeschwerten Badespaß.
Vaterstetten: Mit etwas Glück regnet es an rund 100 Tagen nicht, gefühlt von November bis März hüllt sich der Ort in Dauergrau.
Einer, den diese Bilanz nicht schreckt, ist Giuseppe Marsico, ein waschechter Kalabrese, der schon seit 2005 immer wieder in Deutschland lebt und arbeitet. Mit seiner Frau Eleonora Petrasso, die ebenfalls aus Kalabrien stammt und Giuseppe nachfolgte, hat er sich in Baldham niedergelassen und führt seit 2014 das Restaurant „Modesto´s“.
„Mich stört das Wetter hier nicht. Wenn die Sonne scheint, scheint sie eben und ich genieße es, wenn sie nicht da ist, geht es mir trotzdem gut. Das ist eine Einstellungssache!“, lacht Giuseppe, auch wenn seine Frau Eleonora hier anfangs nicht so schnell Fuß fasste . „Sie hat die Sonne vermisst. Und der Einstieg hier war nicht so leicht für sie. Auch wegen der Sprache. Sie hatte in Kalabrien einen Kosmetiksalon und wollte daher erst nicht weg.“
„Gemeinsam schaffen wir das!“
Schließlich war es aber Eleonora, die Giuseppe motivierte, das Modesto´s von einem Freund zu übernehmen. „ Lass uns das zusammen versuchen. Gemeinsam schaffen wir das“, war ihr Credo – und sie sollte Recht behalten. Selbst die Corona-Zeit hat das Modesto´s gut überstanden. „Wir wurden hier von den Menschen super unterstützt. Manche, die sonst nur einmal die Woche kamen, haben währen des Lockdowns fast täglich Essen abgeholt.“ Und auch im Restaurant wird Zusammenhalt großgeschrieben: “Mich unterstützen hier viele Verwandte. Eigentlich ist das ganze Team aus Kalabrien“, berichtet Guiseppe und fügt lachend hinzu: „ Bis auf Karim in der Küche, der ist aus Afrika aber schon seit 5 Jahren hier und auch schon fast ein Italiener!“ Durch den Rückhalt der Mannschaft und gute Planung können Giuseppe und Eleonora auch hin und wieder frei nehmen. „Zwei mal am Tag mache ich eigentlich immer eine Lokalrunde und schaue im Restaurant vorbei. Das ist so eine Krankheit von mir“, erklärt der Geschäftsführer. “Aber wir fahren auch gerne in den Urlaub, zum Beispiel nach Dubai, oder besuchen Verwandte meiner Frau in Kanada. Allerdings waren wir dort letztens nur 5 Tage. Ein Kurzurlaub sozusagen!“
Bald zu Viert
Erst im Januar waren Giuseppe und Eleonora wieder in Kalabrien zu Besuch. Mit dabei auch ihre Tochter Maria Vittoria und noch eine kleine Überraschung: „Wir bekommen ein zweites Kind!“, berichtet Giuseppe freudestrahlend. Er und seine Frau wissen noch nicht, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. „Ich würde mich tatsächlich sehr über ein zweites Mädchen freuen!, versichert der stolze Vater, der sich inzwischen nach einer neuen Bleibe für die Familie umschaut, da die derzeitige Wohnung für Vier zu eng wird. Auf alle Fälle wollen Giuseppe und Eleonora hier bleiben. Mit ihrer positiven Lebenseinstellung und ihrem Organisationstalent werden die beiden gewiss auch die Wohnungssuche meistern und fündig werden.