Das Vaterstettener Rathaus – es ist mehr als 45 Jahre alt und leidet an einigen Krankheiten. Die akuteste ist der Brandschutz. Dagegen wird gerade etwas getan, nämlich umgebaut und aus Sicherheitsgründen gibt es bald einen zusätzlichen neuen Notausgang, also eine Außentreppe für die oberen Stockwerke. Die Umbaumaßnahmen dauern noch bis März.
Es ist kein technisch moderner, aber dafür in Kürze ein zumindest aus Brandschutzsicht aktualisierter Bau. Nach einer fachmännischen Einschätzung im Sommer des vergangenen Jahres stand fest, dass das Gebäude massive Mängel im Thema Brandschutz aufweist. Es lägen keine abgeschlossenen Fluchtwege vor und wenn es mal brennen würde, könnte sich der Rauch leicht im ganzen Haus verteilen. Auch ein Feuer hätte leichtes Spiel, denn es fehlten die eigentlich vorgeschriebenen Brandmauern. Der Gemeinderat hat jetzt Geld freigegeben und eine dringend fällige Sanierung in Höhe von 330.000 Euro genehmigt. Damit wird das Notwendigste jetzt renoviert. Die Mitarbeiter machen Übungen zum Thema Brandschutz und pro Stockwerk ist ein Brandschutzbeauftragter ernannt. „Ein Umzug hätte viel mehr gekostet“ sagt Vaterstettens erster Bürgermeister Georg Reitsberger und ergänzt „Ich bin froh, dass wir den Betrieb soweit aufrechterhalten können, auch wenn wir jetzt Baulärm ertragen müssen.“
Der Publikumsverkehr ist nicht beeinträchtigt, außer dass es ausschaut wie auf einer Baustelle und Baustaub vermischt mit Schneematsch und Streusalz im Rathaus verteilt liegt. „Wir haben jetzt erst mal den Zeitdruck, sofort etwas unternehmen zu müssen, wegnehmen können“, so der Rathauschef. Es pfeift zwar noch der Ostwind in dem aufgesetzten obersten Stockwerk aus Glas und vorgestern ist auch wieder die Heizung ausgefallen. Dies konnte jedoch schnell wieder behoben werde. Es ist kein Verwaltungsgebäude für die Ewigkeit, das steht sicher fest. Auch der permanente Platzmangel für die aufstrebende, schnell wachsende Gemeinde ist so nicht gelöst. Mit den aktuellen Maßnahmen ist erst mal das Thema Sicherheit gefixt und es ist Zeit gewonnen. Zeit, die gebraucht wird, um in Ruhe einen neuen Verwaltungsbau zu planen und sich Gedanken um die Finanzierung zu machen. Außerdem gibt es weitere wichtige Gemeindeaufgaben: Den Bau von Schulen und vor allem Kindertagesstätten (siehe Interview zum Jahresauftakt). „Ich bedanke mich auf jeden Fall bei allen meinen Mitarbeitern für ihr Verständnis“, so Georg Reitsberger beim Gespräch mit b304.de.