Dauerbaustelle Scheckenhofer-Villa

von edithreithmann

Ein Kleinod im Zentrum von Vaterstetten, in Rathausnähe an der Möschenfelder Straße: Die alte Scheckenhofer-Villa, 1907 geplant und erbaut, dann 2011 unter Denkmalschutz gestellt. 2012 wurde sie zusammen mit dem Nachbargrundstück an einen Bauträger verkauft. Seitdem diskutiert und verhandelt dieser mit der Gemeinde und der Denkmalschutzbehörde, wie renoviert werden darf.  Wir berichteten dazu. Seit gestern (07.09.) ist der Streit erst einmal beigelegt. 

Die Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht München wegen der denkmalgerechten Sanierung der Scheckenhofer Villa in Vaterstetten fand am Mittwoch  (07.09.) statt.

Aus Sicht der Fachbehörde und der Gemeinde ist nunmehr „alles in trockenen Tüchern“. Der Bauherr hat zwischenzeitlich einen sehr fachkundigen Architekten und Tragwerksplaner, der speziell in Fragen des Denkmalschutzes umfangreiche Erfahrungen aufweist, in das Sanierungsprojekt zum Erhalt des Gebäudes eingebunden. Angesichts dieser positiven Entwicklungen hat das Gericht angeregt, die Klagen für erledigt zu erklären, dem der Kläger auch zugestimmt hat.

Seit Anfang Juli 2016 laufen die Sanierungsarbeiten zum Erhalt des Schmuckstücks auf Hochtouren. Die Arbeiten an der Außenhülle des Gebäudes finden in enger Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege statt und werden voraussichtlich bis Ende Dezember 2016 abgeschlossen sein. Das Wohnhaus soll dann wieder zum Leben erweckt werden. “Ich bin froh, dass wir soweit gekommen sind”, so der Bauherr Herbert Meier. Auf Anfrage von B304 ist allerdings die komplette Fertigstellung ein “Blick in die Glaskugel”. Sein Interesse ist natürlich so schnell wie möglich, um auch Kosten zu minimieren. Denn beispielsweise kostet das Gerüst um das Gebäude monatlich 2.000 Euro. Ein altes Haus bringt immer Probleme mit sich, die man bei den ersten Begehungen gar nicht erkennen kann.  So wurde gerade an den Dachschrägen ein Schimmelpilzbefall festgestellt. Die Schimmelflecken durchdringen leider bereits den Putz. Wegen etwaiger Gesundheitsgefährdungen ist der Schaden bereits vom Baubiologen untersucht worden und die Proben sind im Test. Eventuell muss dann der gesamte Putz an den Dachschrägen entfernt und die innere Holzschalung ersetzt werden.

Bei Fertigstellung hat der Eigentümer vor, das Ergebnis der Öffentlichkeit vorzustellen, beispielsweise am Tag des Denkmals. Das ist eventuell im Frühjahr 2017 möglich. Denn Bauobjekte dieser Art gibt es nicht mehr viele in Vaterstetten. Die meisten wurden abgerissen.