Das Problem mit den Kippen

von b304

Ein ein besonderes Müllproblem macht die Ortsgruppe Grasbrunn des Bund Naturschutzs in Bayern e.V. aufmerksam: achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen! Nach dem diesjährigen Maibaumaufstellen in Neukeferloh, das sehr gut besucht war, wurde nach dem Abbau der Zelte, Tische, Bänke und Buden sehr schnell deutlich, wie viele Zigarettenkippen im Gras ausgetreten wurden.
“In 3 Stunden wurden 6 Liter Zigarettenkippen von einem Naturfreund gesammelt. Es waren bei weitem nicht alle Kippen, die aufgesammelt werden konnten. Zudem wurden gefährliche Splitter von Glasflaschen, Verschlüsse von Schnapsfläschchen, eine Vielzahl kleiner weiße Päckchen, die aussahen wie Silica-Gel-Beutel und diverse andere kleinere weggeworfene Dinge eingesammelt”, so die Naturschützer in einer Mitteilung.

(Foto: Bund Naturschutz in Bayern e.V., Ortsgruppe Grasbrunn)

Geschätzt werden bis zu zwei Drittel aller gerauchten Zigaretten auf den Boden geworfen – ein gigantischer Berg von toxischem Sondermüll! Seit Jahren gibt es wissenschaftliche Studien, Berichte in den Medien und die Aufklärungsarbeit von Umweltverbänden über die immense Belastung der Natur
durch Zigarettenkippen.
Zigarettenstummel enthalten jede Menge giftige Substanzen wie beispielsweise Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Formaldehyd, Benzol, Nikotin und viele weitere. Wissenschaftler schätzen, dass es 5.000 bis 7.000 verschiedene Chemikalien in einer Zigarette gibt. Die Giftstoffe werden nach und nach in die Umwelt abgegeben, indem sie z.B. durch den Regen ausgespült werden. Gelangen diese Chemikalien in Böden und Grundwasser, Seen, Flüsse und Meer sind sie eine Gefahr für viele Organismen. Die Auswirkungen reichen von Gen- und Verhaltensveränderungen bis hin zum Tod.
Die Filter selbst sehen zwar aus wie Watte, sie bestehen aber meist aus Zellulose- Acetat. Es ist biologisch nicht abbaubar und wird mechanisch schließlich zu Mikroplastik.


Kippen gehören in den Restmüll!
Der Aufruf der Naturschützer: “Es wäre so einfach, die Festgäste auf mehr umweltbewusstes Handeln aufmerksam zu machen. Zum Beispiel indem während der Feier zum Mitmachen aufgerufen wird,
Kippen über aufgestellte Aschenbecher zu entsorgen und Müll generell in den Mülleimer zu werfen, oder bereits im Vorfeld den Veranstaltern Auflagen zur Müllvermeidung aufzuerlegen. Der Sommer lädt zum Feiern im Freien ein. Es ist höchste Zeit sich am Umwelt- und Naturschutz aktiv zu beteiligen.”

(Foto: Bund Naturschutz in Bayern e.V., Ortsgruppe Grasbrunn)