Bus-Betriebskosten auf dem Prüfstand

von Leon Öttl

Der Vertrag für den Betrieb der innerörtlichen Buslinie 451 läuft Ende 2027 aus. Schon bald muss daher neu ausgeschrieben werden, damit die Gemeinde innerorts nicht ohne Bus-Betreiber da steht. 

Ein Streit im Gemeinderat, wer Aufgabenträger sein soll, war inzwischen beigelegt. Ende Juli waren die Fronten hier noch verhärtet, aufgrund Stimmengleichheit kamen die Gemeinderäte zu keinem Ergebnis. Eigentlich sind in Bayern die Landkreise für den Busverkehr zuständig, doch in Ebersberg hatte dieser die Aufgabe bislang auf die Gemeinden übertragen. Mittelfristig soll der Landkreis die Aufgabenträgerschaft für alle Linien übernehmen. Für SPD, Grüne und Freie Wähler kam der Vorschlag, die Linie 451 schon jetzt an den Landkreis zurückzugeben, zu früh. Sie wollten weiterhin die Oberhand behalten – denn egal ob bei Gemeinde oder Landkreis – bezahlt hätte Vaterstetten die Linie ohnehin. 

Nach einer erneuten Prüfung des Sachverhalts kam die Bauverwaltung zur Empfehlung, eine Gesamtvereinbarung mit dem Landkreis über die Übergabe der Buslinien 451, 452 und 466 zu schließen. Anders als im Juli schlug sie deshalb vor, die Aufgabenträgerschaft vorerst bei der Gemeinde zu belassen, was nun unstrittige Meinung im Gremium war. 

Die Sorgen lagen in der Oktober-Sitzung ganz woanders, denn die Kosten für den Bus haben es durchaus in sich: Statt knapp 400.000 Euro jährlich werden die künftigen Betriebskosten für die Linie 451 auf zwischen 620.000 und 690.000 Euro pro Jahr geschätzt. Eine Steigerung um bis zu 75% – Geld, das dann beispielsweise bei Maßnahmen für den Radverkehr fehle, beklagte Klaus Willenberg (FDP) und rechnete vor: mit bis zu 4,50€ pro Fahrgast bezuschusse die Gemeinde den Bus-Betrieb dann. 

Daher schlug er vor, zu prüfen, wie viel die Gemeinde einsparen könnte, wenn man die ersten zwei sowie die letzte Fahrt der Linie streiche – der Betrieb würde dann statt um etwa 6 Uhr erst ab 7.20 Uhr beginnen und statt um 20.40 Uhr schon um 20 Uhr enden. Dem Antrag stimmten FW, FDP und die Mehrheit der CSU zu. 

Geprüft werden nun also beide Varianten: die kürzeren Betriebszeiten sowie die bisherigen. Zudem soll demnächst das hauseigene Consulting des MVV Optimierungspotenziale aller drei gemeindlicher Buslinien aufzeigen. Bis Ende 2027 ändert sich für die Fahrgäste erst einmal nichts – die Busse fahren wie gewohnt. Mit dem aktuellen Betreiber aus Südtirol sei man sehr zufrieden, wie uns Bürgermeister Spitzauer im Sommer wissen ließ.