Ob in der Elternvertretung, im Gemeinderat oder als Organisatorin zahlreicher sozialer Projekte – Ingrid Röser hat das Leben in Grasbrunn über Jahrzehnte hinweg aktiv mitgestaltet. Nun wurde ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande gewürdigt.
Als Ingrid Röser am 20. März im Sozialministerium in München die hohe Auszeichnung entgegennahm, zeigte sie sich bescheiden: „Ach, das hätte doch nicht sein müssen“, soll sie gesagt haben. Doch wer auf ihr Lebenswerk blickt, wird schnell erkennen, dass sie diese Würdigung mehr als verdient hat. Über zwei Jahrzehnte hat sie sich in Grasbrunn für das soziale Miteinander eingesetzt und damit das Gemeindeleben maßgeblich bereichert.
Röser kam 1984 mit ihrer Familie nach Grasbrunn und engagierte sich schon bald im Elternbeirat der Grundschule. Sie setzte sich mit großer Energie für Kinder und Jugendliche ein, wurde Mitglied im Förderverein der Musikschule Vaterstetten, übernahm die Leitung der Sammelstelle für die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ und entwickelte Freizeitangebote für Kinder, die weit über den Standard hinausgingen. Ihr Ferienprogramm brachte Generationen von Grasbrunner Kindern unvergessliche Erlebnisse vom Kamelreiten über Bastelnachmittage bis hin zu Besuchen auf dem Bauernhof. Doch nicht nur die Jüngsten profitierten von ihrem unermüdlichen Einsatz. Mit der Bürgerwerkstatt „Neue Bürgerbewegung und Ehrenamt“ schuf sie einen Treffpunkt für engagierte Bürgerinnen und Bürger und machte sich für ein lebendiges Miteinander stark.
Besonders am Herzen lag ihr auch die Unterstützung von Menschen, die nach dem Verlust ihres Partners allein dastanden. Mit der Gruppe „Plötzlich ist man allein“ bot sie Hinterbliebenen eine Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, Trost zu finden und gemeinsam Freizeitaktivitäten zu unternehmen. Bis zu 140 Menschen nahmen zeitweise an den Treffen teil.
Von 2008 bis 2018 war Röser zudem Mitglied des Gemeinderats, zunächst für die Grünen, später für die Freien Wähler. Auch dort setzte sie sich mit ganzer Kraft für soziale Projekte ein. Das Bundesverdienstkreuz ist übrigens nicht die erste Würdigung ihrer Arbeit: Neben der Gemeindemedaille im Jahr 2018 erhielt sie 2023 die Ehrennadel des Landkreises München. Ingrid Röser ist in Grasbrunn keine Unbekannte – im Gegenteil: Jeder kennt sie, und viele verbinden ihren Namen mit Wärme, Verlässlichkeit und einem offenen Ohr.
Trotz eines schweren Unfalls im Jahr 2021 ließ sich Ingrid Röser nicht unterkriegen. Nach Monaten der Genesung fand sie neue Wege, ihr Engagement fortzusetzen – auch wenn sie mittlerweile kürzertreten muss. Heute widmet sie sich verstärkt ihrer Familie, insbesondere ihren vier Enkelkindern. Obwohl sie seit 2020 nicht mehr in Grasbrunn, sondern in Waldtrudering wohnt, ist sie der Gemeinde noch stark verbunden.
Dass sie mit dem Bundesverdienstkreuz nun eine der höchsten Ehrungen der Bundesrepublik erhalten hat, freut auch die Gemeinde Grasbrunn. Erster Bürgermeister Klaus Korneder lud Ingrid Röser kürzlich ins Rathaus ein, um ihr mit den Worten: „Da hat es die Richtige getroffen“ persönlich zu dieser Auszeichnung zu gratulieren. (Text: Gemeinde Grasbrunn)
