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Bornavirus: Gesundheitsamt rät zur Vorsicht

von b304

Vorsorge ist die beste Medizin: Das Ebersberger Gesundheitsamt und das Robert Koch-Institut weisen auf die sehr geringe, aber vorhandene Gefahr durch das Bornavirus BoDV-1 hin. Das Virus tritt sehr selten auf und entsprechend selten infiziert sich ein Mensch damit. Passiert es doch, kann das Virus eine Gehirnentzündung auslösen, die meist tödlich verläuft.

Die größte Infektionswahrscheinlichkeit besteht beim Kontakt mit Spitzmäusen oder deren Ausscheidungen. Zum Beispiel durch das Einatmen des Virus über kontaminierten Staub, eine Schmierinfektion über kontaminierte Erde oder die Aufnahme des Virus über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser.

Das Robert Koch-Institut empfiehlt: Werden Spitzmäuse im häuslichen Umfeld beobachtet, ist es wichtig, ihre Nahrungsquelle zu beseitigen. Das können unter anderem Insekten sein, die sich in Komposthaufen oder anderen außen gelagerten Abfällen ansiedeln. Auch Tierfutter, das draußen steht, fressen Spitzmäuse gerne.

Generell sollten tote Spitzmäuse niemals mit bloßen Händen angefasst werden. Ist eine tote Spitzmaus zu entsorgen – zum Beispiel, weil eine Katze sie angeschleppt hat – sollten Gummihandschuhe und bei Staubentwicklung möglichst eine eng anliegende Maske sowie eine Schutzbrille getragen werden. Die tote Spitzmaus kann dann in einer gut verschlossenen Plastiktüte im Hausmüll entsorgt werden. War die Umgebung staubig, solle man umgehend duschen sowie Haare und benutzte Kleidung waschen.

Prinzipiell ist denkbar, dass sich jegliche Säugetiere mit BoDV-1 infizieren können, wobei es derzeit keine Hinweise gibt, dass andere Tiere als die Spitzmaus (z. B. Pferd, Schaf, Biber) das Virus ausscheiden und somit als Infektionsquelle infrage kommen. Diesen Sommer wurden dem Veteri-näramt im Landkreis Ebersberg Pferde mit Verdacht auf eine Bornavirus-Infektion sowie drei Igel gemeldet, die infiziert waren und daran verstar-ben. Ob Igel bei der Übertragung des Virus eine Rolle spielen können, wird noch untersucht.

Der Nachweis von BoD-V1 beim Menschen ist meldepflichtig. Dem Ebersberger Gesundheitsamt liegen aber bisher keinerlei Meldungen vor. Eine Impfung gegen BoDV-1 steht nicht zur Verfügung. Daher kann das Risiko einer Infektion nur dadurch vermieden werden, indem man Kontakt mit Spitzmäusen und deren Ausscheidungen vermeidet.