Normalerweise zählt KulturGut Grasbrunn im Bürgerhaus Neukeferloh bei regelmäßig ausverkaufter Bühne rund 300 Gäste im Saal. Doch diese Woche (24.10.) konnten aufgrund der Corona-Lage lediglich 100 Zuschauer zu den “Blechbixn” kommen. Die temperamentvolle Mädelsband aus Niederbayern verstand es dennoch gekonnt, ihr Publikum im Nu in ihren Bann zu ziehen. Mit frechen bayerischen Texten zu originellen Beats aus Blasmusik, Volksmusik, Rock und Pop sowie gecoverten Disco-Hits, heizten die Vier den mit Maske und Abstand sitzenden Zuhörern ordentlich ein. Sogar aus Franken und vom Tegernsee waren die Fans extra angereist. „Danke Grasbrunn, mei s‘ is so schee, dass mir bei eich spuin derfn. Leit, filmts des, i bin innam Corona-Konzert“, freute sich Frontfrau Karin Obermayer – es ist der erste Auftritt der Blechbixn seit dem 8. März, dann kam der Lockdown.
Die Bühnenkleidung in krachernen Lederhosen ist sorgfältig gewählt, denn in den Texten aus dem neuen Album „FoxDevilsWild“ geht es um Bayern, Frauen, Lederhosen und Schuhe, vorzugsweise aber um die Männer, mitsamt Schwiegertigern, die ebenfalls charmant aufs Korn genommen werden. Ein lautes: „Auf geht’s, Grasbrunn“und dann geht’s auch schon los mit dem typisch treibenden Brass-Sound. So präsentierten die Blechbixn ihre Songs entsprechend „FoxDevilsWild“. Die Animation der Zuschauer bei jeder Gelegenheit zum Aufstehen und Mitmachen – natürlich immer „coronakonform“, kommt an und reißt mit, vor allem aber die Musik. Ihr Können stellten sämtliche Bandmitglieder mit mindestens einem Solo unter Beweis. Ein Smalltalk mit der anwesenden Weiblichkeit zu Corona und die Frage, ob denn die Beziehung nach dem Lockdown jetzt immer noch hält, sorgte für laute Lacher im Publikum. Da trübte selbst die 10-minütige notwendige „Querlüftungspause“ die Stimmung nicht. Rund 80 Minuten kurzweilige musikalische Unterhaltung der attraktiven Powerfrauen waren wie im Flug vergangen und beim Ausgang gab es viel positives Feedback und strahlende Augen über der Maske. „Euer Hygienekonzept war nicht nur vorbildlich, sondern auch sehr schön und gemütlich umgesetzt – wie in einem Wohnzimmer“, lobte einer der Gäste.