Bahnlärm wird zunehmen

von Catrin Guntersdorfer

Zu einem Gedankenaustausch zum Thema Bahnlärm im Landkreis trafen sich kürzlich Vertreter entsprechender Arbeitskreis mit der Landtagsabgeordneten der SPD, Doris Rauscher, in Ebersberg. Sowohl Susanne Höpler, Initiatorin des kürzlich gegründeten
Arbeitskreis Bahnlärm Kirchseeon, als auch Peter Pernsteiner, Leiter der seit Frühjahr 2017 existierenden parteiübergreifenden
Arbeitsgruppe Bahnlärm des Zornedinger Gemeinderates erläuterten, dass die Bahnstrecke zwischen Trudering und Kufstein bereits sehr kurzfristig mit doppelt so vielen Güterzügen rechnen muss, wenn das Versprechen des Bayerischen Verkehrsministeriums wahr wird, die von Blockabfertigungen geplagte Autobahn im Inntal wirkungsvoll zu entlasten. Schon im Februar versprach hierzu Dr. Joachim Herrmann in einer Pressemeldung zum „Brenner-Gipfel“, dass noch in diesem Jahr deutlich mehr Güter im Brennertransitverkehr von der Straße auf die Schiene verlagert werden sollen. Wenn dann mit Fertigstellung des Brennerbasistunnels in 2026/27 die dortige tägliche Kapazität von heute 181 Zügen auf 400 Züge steigt, ist nochmals mit einer Verdopplung der Güterzüge zu rechnen.

Nachdem die gesamte Brennerzulaufstrecke von Trudering bis Kufstein als Ausbaustrecke des Transeuropäischen Kernnetzes
tituliert ist, besteht aus Sicht von Susanne Höpler „die große Chance, dass diese Strecke gemäß eines Bundestags-
Grundsatzbeschlusses aus dem Jahr 2016 in Sachen Lärmschutz wie eine Neubaustrecke bewertet werden könnte, also deutlich niedrigere Lärmpegel-Grenzwerte als bisher gelten würden.“ Pernsteiner unterstreicht, dass „nun die Politiker im Bundestag und im Bayerischen Landtag zeigen können, ob ihnen das Wohl der Bürger entlang der Brennerzulaufstrecke wirklich wichtig ist.“ Doris Rauscher verspricht, sich intensiv für die Gesundheit der lärmgeplagten Landkreisbürger entlang der Bahnstrecke
Trudering-Kufstein einzusetzen: „Wir müssen unbedingt dafür sorgen, dass die bereits heute stark frequentierte transeuropäische
Brennerzulaufstrecke auch durch unseren Landkreis mit einem zukunftssicheren Lärmschutz ausgestattet wird“, bekräftigte die
Landtagsabgeordnete. Für sie steht fest: „Unsere Ausbaustrecke muss in Sachen Lärmschutz wie eine Neubaustrecke behandelt werden.Dafür braucht es kluge Konzepte und keine Maßnahmen, die nur dazu dienen sollen, die Betroffenen entlang der Strecke
zunächst zu beruhigen.“ Höpler und Pernsteiner wollen sich auch weiterhin mit ihren Arbeitskreis und Arbeitsgruppe dafür einsetzen, dass schon bald in allen betroffenen Gemeinden des Landkreises, sowie in Haar und Trudering-Riem entsprechende Forderungen gestellt werden.

Die SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher (Mitte) diskutierte diese Woche in Ebersberg mit Susanne Höpler aus Kirchseeon (rechts) und Peter Pernsteiner aus Zorneding (links) ausführlich über den künftig vom Brennerbasistunnel zu erwartenden zusätzlichen Bahnlärm.
(Foto: Bürgerbüro Doris Rauscher)