Ende Juli schließt die Postfiliale im Baldhamer REWE. Ersatz ist nicht in Sicht – deshalb hat die Post jetzt konkrete Pläne, einen Automaten als Ersatz für eine Filiale aufzustellen.
Wie berichtet schließt die Filiale Ende Juli. Auf Nachfrage erklärt eine Sprecherin des Supermarktkonzerns: „Die Vergütungen der Post ermöglichten der Kette in keiner Weise, Postfilialen in unseren Märkten einigermaßen wirtschaftlich zu betreiben“.
Ein Ersatz scheint unwahrscheinlich: Man habe „noch niemanden gefunden“, so Wirtschaftsförderer Georg Kast am Donnerstag in der Gemeinderatssitzung. Allgemein sei es ein „sehr schwieriges Thema“, nicht nur in der Gemeinde, sondern überall im Land.
Die schwierige Situation stellt nicht nur die Post-Kunden vor Herausforderungen, sondern auch den Bonner Konzern: kein Kunde in großen Ortschaften soll mehr als drei Kilometer zu Fuß bis zur nächsten Filiale zurücklegen dürfen, heißt es im Postgesetz. Bei Verstoß drohen Konsequenzen durch die Bundesnetzagentur.
Abhilfe könnte eine sogenannte Post-Station schaffen: denn neuerdings gelten auch Automaten als Postfilialen. Eine erste „Poststation“ gibt es bereits im Landkreis: in Markt Schwaben steht ein solcher Automat. Neben den klassischen Funktionen der Packstation beinhaltet der Automat auch einen Briefkasten sowie einen digitalen Postshop – Briefmarken können so vor Ort gekauft werden. Wer Hilfe braucht, bekommt diese per Video-Schalte.
Wie Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) berichtete, trat die Post nun an die Gemeinde heran. Sie möchte eine solche Station installieren. Doch dafür fehlt derzeit noch das Grundstück. Mehrere Seiten äußerten Bedenken, wie gut ältere Bürger mit der automatisierten „Filiale“ zurechtkommen. Elisabeth Mundelius (Grüne) stellte die Frage, wie barrierefrei die Technik sei. Dies sei der Fall, heißt es. So einfach scheint es nicht zu sein: die Stationen seien etwa für Rollstuhlfahrer und Menschen sehbeeinträchtigte Personen nicht nutzbar, warnte der Sozialverband VdK im Jahr 2023.
