Appell für Frieden

von b304

Am Vorabend zum Volkstrauertag (17.November) wurde auch in diesem Jahr in Vaterstetten wieder zum Frieden in der Welt und zum Ende aller Kriege aufgerufen. Das überragende Thema sowohl beim Gottesdienst als auch vor dem Kriegerdenkmal war der eindringliche Appell, den Frieden trotz der
zahlreichen Konflikte in der Welt aufrecht zu erhalten.
Pfarrer Hans-Joachim Brennecke widmete sich in seiner Predigt in der Pfarrkirche „Zum heiligen Blut Christi“ ausführlich dem Thema Frieden. Der Frieden – so Pfarrer Brennecke – sei nicht „als Geschenk schön verpackt vom Himmel gefallen“. Er müsse von den Menschen geschaffen werden. Jeder sei aufgefordert, selbst im kleinen Kreis Frieden aktiv zu leben. Auch gegenüber denjenigen, die am Rande der Gesellschaft stehen, indem man seine Friedfertigkeit auch an andere Menschen weitergibt.

Oskar Betzl, Vorstand des Krieger- und Soldatenvereins Vaterstetten (Foto: Krieger und Soldatenverein Vaterstetten)


Bei der Gedenkfeier am Kriegerdenkmal Vaterstetten betonte der Vorstand des Krieger- und Soldatenvereins Vaterstetten, Oskar Betzl, die gute Tradition, im geschichtsträchtigen November die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege zu ehren sowie der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Auch als Mahnung, alles zur Aufrechterhaltung des Friedens zu tun.
Betzl wörtlich: „Wir müssen aufwachen. Die Welt bleibt nicht stehen.“ Deutschland „als wirtschaftsstärkste Nation in Europa müsste vorangehen, um den globalen Herausforderungen zu begegnen“. Er fügte hinzu: „Was vernachlässigt wurde, war die Aufrechterhaltung unserer Verteidigungsfähigkeit. Wir haben hier stark abgebaut. Dies erfolgte in dem Glauben, dass wir nur von Freunden umgeben sind. Auch vertrauten wir darauf, dass Russland die Abrüstung als vertrauensbildend ansieht und sie damit honoriert, dass es gleichfalls abrüstet. Hier haben wir geirrt oder wollten nicht sehen, dass Russland sich ganz anders verhielt.“
Betzl erinnerte daran, dass einst bei der Einleitung der Entspannungspolitik mit der Sowjetunion die Bundesrepublik 4 Prozent des Bruttosozialprodukts für Verteidigung aufbrachte. Betzl: „Dies gilt auch
heute noch, Putin wird uns nur ernst nehmen, wenn er sieht, dass wir bereit und in der Lage sind, uns zu verteidigen und sich ein Angriff auf NATO-Gebiet nicht lohnt. So bitter das klingen mag, aber nur durch
unsere Verteidigungsbereitschaft werden wir in der Lage sein, unsere Freiheit und damit den Frieden zu bewahren.“
Am Schluss seiner Ansprache zitierte Betzl die Strophe eines Liedes von Pete Seeger, einem US-amerikanischen Folksänger aus dem Jahr 1955, das vielfach auf den Soldatenfriedhöfen gesungen wurde:
„Sag, wo die Soldaten sind, wo sind sie geblieben? Sag, wo die Soldaten sind, was ist geschehn? Sag, wo die Soldaten sind, über Gräbern weht der Wind, wann wird man je verstehn, wann wird man je verstehn?“
Für den VdK betonte der stellvertretende Ortsvorsitzende Bruno Wirnitzer in seiner Rede, dass sich seine Organisation neben der traditionellen Fürsorge mittlerweile auch um die Kranken und Schwachen unter den aktuell Vertriebenen und Flüchtlingen kümmert. Bei der Friedensarbeit des VdK gebe es keine Abgrenzungen.
Im Beisein von Vertretern der Gemeinde, unter anderen Bürgermeisters Leo Spitzauer und mehrerer Gemeinderäte sowie Altbürgermeister Georg Reitsberger, und der Traditionsvereine mit ihren Fahnenabordnungen wurden vom VdK und vom Krieger- und Soldatenverein Vaterstetten am
fahnengeschmückten Kriegerdenkmal Kränze niedergelegt, begleitet vom dreifachen Ehrensalut sowie dem Erklingen der Nationalhymne und der bayerischen Landeshymne.

(Foto: Krieger und Soldatenverein Vaterstetten)