Anstatt „trotz“ besser „mit“

von edithreithmann

Gestern am 23.6. gab es für uns Jugendreporter wieder einen sehr interessanten Workshop, bei dem wir erneut viel gelernt haben. Hier ein kurzer Bericht.

Angelica Fell (Vorstand der Freien Bühne München) war die erste Referentin, bei deren Vortrag wir lernten, richtig über Menschen zu berichten, die mit einer Behinderung leben. Ihre Botschaft: „Anstatt trotz, besser mit!“. Als erfahrene Mutter eines 26 Jährigen mit Down-Syndrom setzt sie sich für die richtige Behandlung behinderter Menschen in den Medien ein. „Vermeiden Sie ebenfalls Beschreibungen, in denen jemand als „Opfer“ von etwas ist oder „tapfer sein Schicksal erträgt“ und richten Sie den Blick nicht nur auf das, was „anders“ an einer Person ist, oder was sie alles nicht kann.“ So heißt es in einem Infoblatt, das uns mit auf den Weg gegeben wurde. Diese und noch viele weitere Informationen können Sie übrigens unter LEIDMEDIEN.de finden. Oft lesen wir auch in den Medien Sachen wie: „Trotz seiner Behinderung“ oder „An den Rollstuhl gefesselt“. All diese Sprüche sind Ausgrenzungen, meint Angelika Fell. Behinderte werden oft aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Beispielsweise veranstaltete eine Firma ein eigenes Fest für „Leistungseingeschränkte“. Es ist wichtig, die Gesellschaft nicht zu teilen oder zu spalten – schließlich haben wir das Mittelalter bereits weit hinter uns gelassen und wollen auch nicht wieder in alte Sitten verfallen – denn gerade die Vielfalt macht sie spannend.

Der 2. Teil des Workshops wurde geleitet von der Referentin Susanna Endres vom zem::dg (Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft). Hier lernten wir viel über den Pressekodex, unter anderem mit einem eigens dafür erstellten Quiz. Außerdem wurden wir auf unsere Aufgabe auf der Künstlermeile (Leute interviewen, berichten, etc.) vorbereitet. Dazu malten wir Wegweiser und schrieben zu verschiedenen Situationen verschiedene Lösungswege auf. Um 17 Uhr endete der für uns wieder sehr lehrreiche und spannende Workshop. Vielen Dank an die Organisatoren und Referentinnen!

(Text: Hannah Winkler – Jugendreporterin der Gläsernen Redaktion von ZAMMA)

 

Hier einige Impressionen vom 3.Workshop der ZAMMA-Jugendreporter (alle Fotos: B304.de):