Quelle: HGV

Am HGV: „Jugend debattiert“

von b304

Was kennzeichnet eine faire Streitkultur und wie kann man sie umsetzen? Das wichtigste Element einer konstruktiven Streitkultur ist der gegenseitige Respekt aller Beteiligten. Konflikte müssen offen ausgetragen werden können, um eine zielführende Arbeitsweise zu ermöglichen. Damit zwischenmenschliche Beziehungen möglichst wenig strapaziert werden, denn es soll um die Sache gehen, sind Regeln für faires Streiten notwendig. Und richtig streiten: hart, aber fair – das lernt man bei „Jugend debattiert“!

Dass der konstruktive Streit Spaß macht, haben auch dieses Jahr wieder viele Schülerinnen und Schüler aus dem Humboldt-Gymnasium Vaterstetten (HGV) gezeigt. Getrennt in zwei Altersgruppen (Kl. 9/10 und Kl. 11/12) traten die Debattierenden Mitte Januar gegeneinander an, um in zwei Vorrunden über unterschiedliche Streitfragen zu debattieren. Es ging zum Beispiel um eine höhere Gewichtung von Gruppenleistungen gegenüber Einzelleistungen in der Schule oder darum, ob unsere Schule eine Kooperation mit einer Schule in Israel eingehen soll.

Siegerehrung der Sekundarstufe I (Foto: HGV)

Um über kontroverse Themen zu debattieren, gingen dieses Jahr Kandidaten aus den 9. bis 11. Klassen ins Rennen, von denen sich am Ende nach zwei Vorrunden insgesamt acht für das Finale in der Sekundarstufe I und II qualifizierten. Die Jury, zum Großteil durch speziell ausgebildete Schülerinnen und Schüler der neunten und elften Klassen besetzt, zeichnete sich ebenso durch ihr großes Engagement aus und entschied am Ende darüber, wer die finale Streitfrage debattieren durfte. Ob der 17. Juni wieder als gesetzlicher Feiertag eingeführt werden sollte, war das Thema der Finaldebatte in der Sekundarstufe I. Die Finalsten der Sekundarstufe II setzten sich mit der Frage auseinander, ob an deutschen Schulen regelmäßig die deutsche Nationalhymne gesungen werden sollte.

In den Streitgesprächen ging es vor allem um den Nutzen der jeweils von der Pro-Seite vorgeschlagenen Maßnahme, die Debattanten bedachten aber auch Aspekte wie wirtschaftliche Konsequenzen oder die Zumutbarkeit der Maßnahme. In der jüngeren Altersgruppe ging Antonia Zimmermann (10. Klasse) als Siegerin hervor, Zweitplatzierte war Eva Maier (9. Klasse). In der höheren Altersgruppe gewann Lenja Schuler (11. Klasse), als Zweitbeste kürte die Jury Giulia Maccarone (11. Klasse). Beide überzeugten die Jury mit ihrer guten Gesprächsfähigkeit sowie einem eloquenten Auftritt.

Mit ihrem Schulsieg qualifizierten sich die Erst- und Zweitplatzierten beider Altersgruppen für den Regionalwettbewerb. Zur Vorbereitung auf diesen und zur Vertiefung ihres rhetorischen Könnens dürfen die Sieger der beiden Finalrunden an einem Siegerseminar teilnehmen; zudem gibt es für die Sieger wieder Büchergutscheine aus dem Stiftungsguthaben des HGV.

(Text: Susanne Kaufmann/Stephanie Söker)