CSU, Freie Wähler (FW) und FDP aus Vaterstetten würden sich über eine positive Entscheidung von BMW für den Standort Parsdorf freuen. Das betonten die Fraktionsvorsitzenden Michael Niebler (CSU) und Roland Meier (FW) sowie FDP-Gemeinderätin Renate Will in einer gemeinsamen Presseerklärung: „BMW ist eine Firma von Weltruf. Wenn solch ein Unternehmen einen neuen Standort in einer bayerischen Gemeinde aufmachen will, dürften das die allermeisten Gemeinderäte fraktionsübergreifend zu Recht als eine Riesenchance ansehen.“
Im vergangenen Sommer kam die überraschende Nachricht, dass der Autobauer BMW einen neuen Standort in Vaterstetten. Nördlich der Autobahn 94 erwägt. Dort solle ein Logistikzentrum entstehen. Ob für die Gemeinde die damit verbundenen Einnahmen durch die Gewerbesteuer kommt bleibt abzuwarten, da erst Ende des Monats eine tatsächliche Entscheidung fallen soll. Der Autobauer hat durchaus noch andere Optionen im Visier.
Niebler, Meier und Will kritisierten derweil die „etwas diffuse Abwehrhaltung“ der örtlichen SPD. Selbstverständlich seien vor dem Satzungsbeschluss, also vor der Schaffung von Baurecht, noch eine Reihe von Fragen zu klären. Das habe der Gemeinderat mehrfach deutlich gemacht, und das werde auch erfolgen, wenn BMW tatsächlich den Standort Parsdorf präferieren sollte. Aber es bestehe kein Anlass, jetzt unbegründet Zweifel zu säen und BMW vorzuhalten, sie hätten noch nicht alle Details auf den Tisch gelegt, zumal der Vorstand des Unternehmens noch gar keine Entscheidung getroffen habe, so die Befürworter in ihrer Presseerklärung. Nach einer positiven Vorstandsentscheidung würden die noch offenen Fragen schnell geklärt und zügig über den Bebauungsplan Beschluss gefasst. Der Zeitplan des Unternehmens sei dabei natürlich von großer Bedeutung.
Ein neues BMW-Logistikzentrum zwischen Parsdorf und Grub würde, so CSU, FW und FDP, auch andere namhafte Firmen anziehen. Jeder Vaterstettener Kommunalpolitiker wisse, dass Vaterstetten nur über vergleichsweise geringe Gewerbesteuereinnahmen verfüge. Man dürfe das aber nicht nur beklagen, sondern müsse auch aktiv das Problem lösen. Die Haltung der SPD, auf „bessere Gelegenheiten“ als BMW zu hoffen, sei etwas vermessen.
Falls BMW sich für einen anderen Standort entscheiden sollte, wäre das für Vaterstetten nach Auskunft des Wirtschaftsförderer Georg Kast zwar bedauerlich, aber auch keine Katastrophe. Für das nördlich der Autobahn geplante, rund 40Hektar große Gewerbegebiet gäbe es bereits auch andere Interessenten.