Achtung, Kinder unterwegs

von edithreithmann

Die Verkehrswacht hat ihre Plakate aufgehängt, die Schulweghelfer sind wieder gefragt und Schulbusse füllen sich mit Kindern: Am 13.09. ist Schulbeginn. Was ist für ihre Schulwegsicherheit geboten? Hier ein paar Tipps und Informationen.

Die gelben Verkehrwacht-Banner sollen Autofahrer an den Schulstart aufmerksam machen (Foto: B304.de)
Die gelben Verkehrwacht-Banner sollen Autofahrer auf den Schulstart aufmerksam machen (Foto: B304.de)

Ein aufregender Tag für Schulanfänger und der Beginn des Alltags für Schüler/-innen: der Schulstart nach den Sommerferien am morgigen Dienstag (13.09.). Über den Weg zur Schule und zurück machen sich diverse Organisationen, aber auch Schulen und Eltern Gedanken.

Kinder sollen zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad zur Schule kommen

Der ökologische Verkehrsclub VCD und das Deutsche Kinderhilfswerk starteten dieses Jahr eine Kampagne zum Schulanfang in Bayern: „Eltern, lasst die Kinder wieder zu Fuß gehen!“.

„Ob aus Gewohnheit oder Angst, Kinder mit dem Auto zu chauffieren, dafür gibt es meistens keinen Grund. Ganz im Gegenteil: Eltern, die ihr Kind bis vor das Schultor fahren, gefährden dabei andere Kinder. Hektisch geparkte Autos erzeugen insbesondere für Kinder unübersichtliche Situationen und den Kindern die auf der Rückbank sitzen, wird das Erfolgserlebnis verwehrt, den Schulweg eigenständig bewältigen zu können“, betont Claudia Neumann, Spielraumexpertin des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Fahrgemeinschaften und Elterntaxihaltestellen

Dort, wo das „Elterntaxi“ durch lange Schulwege oder fehlende Schulbusse nicht gänzlich zu vermeiden ist, regen die Verbände an, Fahrgemeinschaften zu gründen. Diese können das Verkehrsaufkommen vor den Schulen erheblich minimieren und so zu mehr Sicherheit beitragen. Empfehlenswert ist außerdem, in einiger Entfernung zur Schule einen gemeinsamen Punkt zum Aussteigen festzulegen oder sogar Elterntaxihaltestellen einzurichten. So können die Kinder auch hier die letzten 300 bis 500 Meter zu Fuß gehen.

Eine Aktion für Eltern und Kinder

Mit der Aktion „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ können Kinder ihre Erfahrungen im Straßenverkehr vertiefen, aber auch die Vorteile des Zu-Fuß-Gehens entdecken. Dazu Marion Laube, Mitglied im VCD-Bundesvorstand: „Während die Kinder beim Laufen Sicherheit im Straßenverkehr gewinnen, können sich die Eltern vergewissern, dass sie keine Angst um ihre Kinder haben müssen. Ganz im Gegenteil: Selbstsicherheit und Souveränität lernt man nur durch eigenständig zurückgelegte Wege. Deshalb, liebe Eltern, nehmt das neue Schuljahr zum Anlass und lasst das Auto stehen. Ihr tut euch und euren Kindern etwas Gutes.“ Weitere Informationen unter www.zu-fuss-zur-schule.de

Tipps für den sicheren Schulweg: www.vcd.org/sicher-zur-schule.html

Erobere Dir die Straße zurück: https://www.vcd.org/strasse-zurueckerobern/

Zu Fuß zur Grundschule Neukeferloh

Auch die neue Schulleiterin an der Grundschule Neukeferloh Christine Neumann findet das Zu-Fuß-Gehen ihrer Schüler gut: „Grundsätzlich begrüßen wir es aus mehreren Gründen, wenn Kinder zu Fuß zur Schule gehen. Da gibt es den ökologischen Aspekt, weil Ressourcen geschont und weitere Umweltbelastungen vermieden werden. Außerdem gibt es den sozialen Aspekt. Kinder unterhalten während ihres Schulweges Kontakte zu anderen Kindern und tauschen sich aus. Aus gesundheitlichen Gründen ist es sinnvoll, wenn sich ein Kind schon bewegt hat, bevor es überwiegend ruhige und konzentrierte Tätigkeiten während eines Schulvormittags erfolgreich bewältigen soll.“

Eva Hahn, Schulleiterin an der Grundschule Baldham meldet auf Anfrage von B304:“ Wir haben für das kommende Schuljahr 31 Klassen und natürlich sind wir dahinter, dass die Kinder zu Fuß kommen, der Gesundheit und der sozialen Kontakte wegen. Und wir haben eine Menge engagierter Schulweghelfer!“

Unentbehrlich und sehr gefragt: Die Schulweghelfer

In allen drei Gemeinden sind fleißige Freiwillige an gefährlichen Straßenüberquerungen und Kreuzungen aktiv. Man erkennt sie an ihrer neonfarbenen Schutzkleidung, der Kelle in der Hand und gerne mit einem freundlichen Spruch auf den Lippen. In der Gemeinde Grasbrunn sind dies allein mehr als 90 Personen, die sich über Koordinatoren untereinander perfekt organisieren. B304.de berichtete darüber. Übrigens werden dazu ständig neue Helfer gesucht.

Etwas ganz Neues hat man sich in Salmdorf, Gemeinde Haar einfallen lassen: Da wurden an der Schulbushaltestelle im Zentrum blaue Punkte auf den Gehsteig gemalt, damit die Schüler optisch auf die Gefahr der Straße aufmerksam gemacht werden und sie den Sicherheitsabstand einhalten. Dies wurde auf Empfehlung von Schulweghelfern installiert.

So, nun kann die Schule beginnen, und manch ein Schüler freut sich vielleicht auch, seine Klassenkameraden nach sechs Wochen wiederzutreffen. Es wird sicher viel zu erzählen geben. Und ganz nebenbei: Die nächsten Schulferien in Bayern sind vom 31.10. bis 6.11.