Achtung: Falsche Polizeianrufe

von edithreithmann

Polizeibeamte, die keine sind, treten aktuell im östlichen Landkreis in Aktion. Betroffen waren bisher vier in Kirchheim, Haar und Grasbrunn wohnhafte Damen, die zwischen 05.01.2017 und 09.01.2017 von angeblichen Kriminalbeamten angerufen wurden. Die Männer sprachen hochdeutsch, einer gab sich sogar als Angehöriger des Bundeskriminalamtes aus, ein zweiter behauptete, er sei Mitarbeiter der PI 27, also der Polizeidienststelle Haar. Sie berichteten am Telefon von der Festnahme von Einbrechern, bei denen eine Liste möglicher Einbruchsopfer gefunden worden sei, auf der auch die jeweils Angerufene stehe. Mit diesen Argumenten verwickelten die Anrufer die Seniorinnen in Gespräche, bei denen die Damen zu ihren Lebensumständen sowie ihren finanziellen Verhältnissen befragt wurden. In einem Fall kündigte der falsche Polizeibeamte sogar die Abholung zur Zeugenvernehmung an. Bei dieser Gelegenheit sollte die Angerufene Bargeld, Wertgegenstände und Sparbücher zur „Überprüfung“  bereit halten.

Allen vier Damen kam das Telefonat allerdings verdächtig vor, so dass die Täter teilweise durch Nach- und Ausfragen in Erklärungsnot gebracht wurden. Die vier Telefonate konnten erfolglos beendet werden. Es handelte sich in diesen Fällen wohl um Profis. Sie agieren deutschlandweit. Nachforschungen der Polizei führten unter anderem zu Callcentern in der Türkei. Das Prinzip ist meistens ähnlich: Senioren werden einfach überrumpelt und sollen in Angst versetzt werden. Dann werden sie dazu gebracht, Geld oder Wertsachen sozusagen “in Sicherheit” oder “zur Überprüfung” zu geben, also sprich den Betrügern auszuhändigen.

Die Polizeiinspektion 27 warnt vor einem weiteren Auftreten dieser Tricktäter und empfiehlt, in einem solchen Fall sofort aufzulegen und unverzüglich den Polizeinotruf 110 zu verständigen. Und Unbekannte in die Wohnung lassen sollte man natürlich auch nicht. Auch keine angeblichen Hausverwalter oder Rettungsdienstmitarbeiter, denn diese fiesen Tricks hat es in München auch bereits gegeben.

(Foto: Fotolia.de / Gerhard Seybert)