Durch eine Fehletikettierung wurden über das Impfzentrum Ebersberg zwischen dem 04. und dem 06. Januar rund 1800 abgelaufene Dose des BioNTech-Impfstoffs verabreicht. Das Verfallsdatum der Dosen war dabei um vier bis sechs Tage überschritten. Das Verbrauchsdatum war auf den 31. Dezember 2021 datiert. Der Sachverhalt wurde durch den Betreiber selbst bei einer routinemäßigen internen Qualitätskontrolle festgestellt und an das Landratsamt Ebersberg gemeldet. Das teilt Tresec jetzt in einer Erklärung mit.
Betroffen seien Bürgerinnen und Bürger, die im Zeitraum 04. bis 06. Januar 2022 im Impfzentrum
Ebersberg, der Außenstelle Poing oder von einem mobilen Team mit der Charge SDEJ8 des
Impfstoffs Comirnaty des Herstellers BioNTech geimpft wurden. “Die betroffenen Bürger werden
individuell angeschrieben und informiert. Für Rückfragen der betroffenen Bürger wurde außerdem
eine spezielle Hotline unter der Nummer 08092 2639912 eingerichtet”, heißt es in einer entsprechenden Presseerklärung.
Gesundheitliche Schäden oder nachträgliche negative Auswirkungen seien ausgeschlossen – aus
medizinischer Sicht und nach Angaben des ärztlichen Leiters sei eine reduzierte Wirksamkeit der
Impfung bei ansonsten ordnungsgemäßer Lagerung und Handhabung des Impfstoffes nicht zu
erwarten und in vergleichbaren Fällen anderenorts nicht aufgetreten. Zur Überprüfung der
Impfwirkung bietet das Impfzentrum dennoch allen betroffenen Bürgern eine kostenlose
Titerbestimmung an, mit der in Erfahrung gebracht werden kann, ob der Patient mit der Impfung
hinreichend Antikörper gebildet hat. Bei Bedarf ist eine kostenlose Nachimpfung möglich.
“Der ordnungsgemäße und sichere Umgang mit Impfstoff hat im Impfzentrum bei allen Beteiligten
allerhöchste Priorität. Lieferkette, Lagerung, Handhabung und Logistik erfolgen mit engmaschiger
Überwachung grundsätzlich im Vier-Augen-Prinzip”, so Liam Klages, Chef des Impfzentrums in Ebersberg. Sämtliche Prozesse würden dabei intern im Qualitätsmanagement engmaschig überwacht. Bei einer routinemäßigen internen Nachkontrolle wurde die Fehletikettierung aufgedeckt. “Im vorliegenden Fall handelt es sich um menschliches Versagen von gleich zwei Mitarbeitern, die eine konkrete Dienstanweisung, mit der das korrekte Verfallsdatum nach Entnahme aus der Tiefkühllagerung errechnet wird, nicht weisungsgemäß ausgeführt haben”, so Klages weiter. “Die verantwortlichen Mitarbeiter wurden entlassen. Es wurden darüber hinaus zusätzliche Vorkehrungen getroffen, mit der die Etikettierung und Lagerhaltung noch enger überwacht wird. Das Impfzentrum steht in engem Austausch mit dem Hersteller und den zuständigen Behörden.”
In einem Impfzentrum in Oberbayern sind Anfang des Jahres abgelaufene Dosen des Biontech-Impfstoffs verabreicht worden. Betroffen seien rund 1.800 Menschen, sagte der Geschäftsführer der Betreiberfirma Tresec, Liam Klages, am Dienstag auf Anfrage. Sie seien zwischen dem 4. und dem 6. Januar im Impfzentrum in Ebersberg, in der Außenstelle Poing oder von einem mobilen Team geimpft worden. Das Verfallsdatum der Dosen mit der Charge SDEJ8 sei bereits zum 31. Dezember abgelaufen.