60 Jahre gemeinsames Leben

von Catrin Guntersdorfer

Gerda und Klaus von Stockhausen aus Vaterstetten konnten kürzlich ein besonderes Jubiläum feiern: Ihre Diamantene Hochzeit- Vor 60 Jahren, am 27. August 1965, gaben sie sich das Ja-Wort.

Begegnung bei einer Fortbildung

Vor über 60 Jahren kreuzten sich ihre Wege, bei einer Fortbildung der Stadt München für Verwaltungsfachangestellte. Aus einem sachlichen Anlass entwickelte sich etwas viel Größeres: Zwischen Lehrbüchern und Prüfungsvorbereitungen fanden Gerda und Klaus, damals 17 und 19 Jahre jung, zueinander. Was mit Lernen begann, wurde zur Liebe fürs Leben. „Es war nicht die Liebe auf den ersten Blick” erinnert sich Gerda von Stockhausen lachend an die Anfänge. „Man hat sich nach einiger Zeit auch mal so getroffen und ich habe sie immer mit der Tram begleitet. Irgendwann durfte ich auch ihr Elternhaus besuchen”, ergänzt Klaus von Stockhausen.

Gerda und Klaus von Stockhausen an ihrem Hochzeitstag 1965. „Wir hatten nicht viel Geld, aber wir haben uns geliebt. Und das tun wir immer noch”, so das Paar. (Foto: privat)

Hochzeit in Haar

Im Juli 1965 wurde Gerda 21 Jahre alt und damit volljährig. Einen Monat später gaben sie und Klaus sich in Haar das Ja-Wort. Die standesamtliche Trauung führte Bürgermeister Willy Träutlein durch. Anschließend folgten die kirchliche Zeremonie in Harlaching und eine Feier in Thalkirchen. Bald darauf wuchs die Familie: Zunächst kam Sohn Robert zur Welt, später kam Tochter Yvonne dazu – für Gerda ein Herzenswunsch. Mit zwei Kindern war das Glück perfekt.

Umzug nach Vaterstetten

Nach einigen Jahren in Neuried, wo Klaus beim Bauamt arbeitete, zog die Familie 1982 nach Vaterstetten. Dort übernahm er die Position des stellvertretenden Bauamtsleiters in der Gemeindeverwaltung. Gerda arbeitete an der Grundschule in der Brunnenstraße im Sekretariat. Auch nach Klaus´ Pensionierung blieb das Paar tatkräftig: Gemeinsam leiteten sie mehrere Jahre ein Versicherungsbüro in Sendling. Und auch für die vier Enkelkinder, die in der Zwischenzeit geboren waren, nahm sich das Paar viel Zeit. „Meine Tochter hat oft gesagt,`Mama, wie hast du das bloß geschafft?`. Es war teilweise schon eine anstrengende Zeit”, so Gerda. Rückblickend ist das Paar aber froh über das gemeinsam erreichte. „Das hat uns auf jeden Fall auch zusammengeschweißt”, so Klaus, der zudem ehrenamtlich aktiv war: viele Jahre als Schatzmeister der Nachbarschaftshilfe, aktiv beim Altenhilfewerk und VdK sowie im Verein für Gartenbau und Ortsverschönerung.

„Mit diesen Ringen sind wir zusammengeschweißt”, erklärt Klaus von Stockhausen lachend. (Foto: Catrin Guntersdorfer/B304.de)

Dankbarkeit für sechs Jahrzehnte

Heute leben die beiden etwas ruhiger, auch aus gesundheitlichen Gründen. Doch ihr Rückblick auf die gemeinsame Zeit ist voller Dankbarkeit. Schon zur Goldenen Hochzeit erneuerten sie ihr Eheversprechen – und auch zur Diamanthochzeit waren sie dazu bei Bürgermeister Andreas Bukowski in Haar. „Es ist nicht so selbstverständlich, dass man 50 Jahre beieinander ist. Aber sogar 60?”, so Klaus. Auch im Kreis der Familie, mit beiden Kindern, vier Enkel und eine Cousine, wurde der Ehrentag gefeiert. „Es geht nur miteinander”, so der Tipp des Paares für eine lange, glückliche Ehe. „Es müssen beide bereit sein miteinander zu reden, wenn es mal eine Meinungsverschiedenheit gibt.” Ein gemeinsames Leben, das von Respekt, Vertrauen und Liebe getragen wird – das ist das Geheimnis von 60 glücklichen Ehejahren.