3-E Energie-Genossenschaft bezieht Stellung

von Catrin Guntersdorfer

Die 3-E Energie-Genossenschaft Vaterstetten Zorneding hat eine Stellungnahme unter dem Motto “Windkraftanlagen im Forst, oder überhaupt?” zum Bürgerentscheid erstellt, die bei der Entscheidungsfindung helfen soll.Denn: am 16. Mai diesen Jahres sind alle Bürger im Landkreis gefragt, ob im Ebersberger Forst Windkraftanlagen entstehen sollen. “Heftiges Medien- und Leserbriefrauschen darüber begleitet uns aktuell, die Debatte kocht schon seit Jahren. Manchmal sachlich und faktenbasiert, aber auch emotional bis egozentrisch – schlimmer geht immer”, so Hans-Joachim Purde, Vorstand der 3E. Was bleibt ist seiner Meinung nach die Erkenntnis, dass wir alle der Entscheidung über die Zukunft unseres Lebens auf dieser unserer Erde nicht ausweichen können.

“Machen wir weiter – mit guten Chancen, unsere Lebensgrundlagen und die unserer Kinder zu zerstören? Oder sind wir bereit für intelligente, zukunftsfähige Lösungen?”, fragt auch Felix Edelmann, Mitglied der 3E. “Das gesamte Dasein und die Zivilisation unserer Menschheit basiert mit darauf, dass wir uns die Kräfte der Natur zunutze gemacht haben.  Seit Jahrtausenden benötigen wir Menschen Energie, und doch ist uns meistens nur eingefallen, irgendetwas zu verbrennen: Sei es Holz, Kohle, Öl oder Gas.” Die 3E -Vertreter fordern daher, immer wieder neu zu denken. Die Energie der Natur, die Sonne, ist da und ohne Limit,  also sollen wir sie nutzen, so wie sie uns gegeben ist. Wind entsteht auf unserer Erde durch die Sonnenwärme. Auch diese Energie soll genutzt werden, da sie die Atmosphäre nicht aufheizt, Regenwälder nicht abgeholzt oder Ressourcen geplündert werden, die sich erst innerhalb von Jahrmillionen wieder bilden.

“Die Zeit drängt – die Transformation jeglicher Energieerzeugung und -nutzung muss innerhalb der nächsten zehn Jahre gelingen, um die menschengemachte Klimaveränderung einzubremsen, zu stoppen, zu revidieren”, so Hans-Joachim Purde. Die Fakten zur Windkraft liegen für ihn auf dem Tisch. Auf der Informationsseite der Energieagentur, die den Auftrag hat, neutral zu informieren (www.windenergie-landkreis-ebersberg.de) sind sie für jeden abrufbar. “Unser Vertrauen und unser Mut sind gefordert, den Weg dieser Transformation zu gehen. Ja, auch wir hier in unseren Landkreis können und müssen diesen Weg gehen und wir haben beste Voraussetzungen”, bekräftigt Felix Edelmann.

“Im Fokus stehen dazu unser jetziger und zukünftiger Bedarf an Energie für Lebensqualität, Gesundheit, Wohlstand und Mobilität in bestens zu erhaltender und bewahrter Natur – auch des Ebersberger Forstes. Der Forst würde eine Erwärmung der mittleren Temperatur um mehr als 1,5° C und deren Folgen ebenso wenig überleben wie unsere aktuelle Landwirtschaft”, erläutert die 3-E Energie-Genossenschaft Vaterstetten Zorneding.  Für die Deckung des Strombedarfs sind nach Meinung der beiden E3-Mitglieder Purde und Edelmann, Windkraftanlagen unbedingt notwendig, da deren Erzeugungsleistung weit über Photovoltaik-Anlagen liegt und Wind auch nachts weht. “Sie sind wirtschaftlich, sie sind keine Infraschall-Monster sondern technische Highlights und erzeugen elektrische Energie ohne klimarelevante Emissionen”, erklärt Purde. Jeglicher Standort unterliege umfangreichen Regelungen zum Schutz angrenzender Besiedelung und von betroffener Natur. Es gibt Abschaltalgorithmen für den Fledermausschutz und weitere technische Möglichkeiten, um Kollisionen mit größeren Vögeln zu verhindern. Edelmann: “Und eins ist klar: Ohne Windkraft geht diesen Tieren langfristig der Lebensraum im Forst verloren. Es ergibt sowohl energetisch, als auch finanziell Sinn, unseren Strom bei uns vor Ort zu produzieren.” So soll wirtschaftliche Teilhabe und Einfluss für jedermann möglich sein.

“Mit unserer Strategie, die Bürger einzubinden und selbst in die Energiewende zu investieren – aktuell vorrangig in Form von Photovoltaik-Anlagen –, sind wir als 3E-Genossenschaft in Vaterstetten und Zorneding sehr erfolgreich und können uns auf eine breite Zustimmung in der Bevölkerung stützen.” Die Windräder sollen sich also auch zum Wohle des eigenen Geldbeutels und der gemeindlichen Budgets drehen. Ebenso würden die gewohnten Energieversorger ihren Platz finden und nicht im Abseits stehen. Purde: “Die Aufgabe vorgenannter Transformation fordert alle Akteure und bietet Chancen. Nun haben wir also die Chance, im Ebersberger Forst fünf Windkraftanlagen zu errichten. Wir erinnern uns: Die Zeit drängt und es gilt, nun endlich zu handeln und mutig, gepaart mit Wachsamkeit und Zuversicht, diesen Schritt zu gehen– mit einem „Ja“ zu Windkraftanlagen, auch im Forst, in der vorbestimmten Anzahl.”

 

 

(foto: Tom Kemper/pixelio)